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Tag 11: Willkommen im Club!

Riesengroß ist meine Freude darüber, dass ich Sie überzeugen konnte, weiterhin – jetzt gegen Bezahlung – an meinem SKN teilzunehmen.

Ich bin ehrlich zu Ihnen, wenn ich Ihnen die zwei Gründe nenne, warum ich mich über Ihren Entschluss freue:

  1. Ich habe in Ihnen einen "Gleichgesinnten" bzw. eine "Gleichgesinnte" gefunden in meinem Anliegen, unsere Sprache nicht verkommen zu lassen.
     
  2. Ich bin wieder um 47 Euro (Normalpreis) reicher geworden (warum soll ich das nicht zugeben?).

 
Die Reihenfolge ist übrigens nicht zufällig. Tatsächlich stand der sprachliche Aspekt im Vordergrund. Die Idee, damit Geld zu verdienen, kam erst später, als ich selbst einen ähnlichen Newsletter abonniert hatte – zu einem anderen Thema.
 

Es ist übrigens gut möglich, dass Ihnen dieses andere Thema auch schon über den Weg gelaufen ist: Es handelt sich um den SCN (SuccessCoach-Newsletter) von Helmut Ament. In diesem Newsletter lernen Sie Schritt für Schritt, Ihren eigenen Erfolg zu planen und zu erreichen, indem Sie etwas für Ihre Persönlichkeitsbildung und Ihre Zielsetzung tun – sehr empfehlenswert.
 

Sie finden auch am rechten Rand einen Link, mit dem Sie auch dort ein kostenloses Testabonnement bestellen können. Ich habe diese Methode übernommen, weil ich sie für außerordentlich fair halte.

 

Warum habe ich nun das Thema Sprachkompetenz gewählt?

Immer wieder führe ich bei unterschiedlichen Anlässen Gespräche mit Personen aus vielen verschiedenen Bereichen und erhalte ausnahmslos Zustimmung, wenn ich über meinen "Sprach-Tick" spreche. Auch diesen Personen wird sehr schnell klar, wie wichtig es ist, Sprachkompetenz zu erwerben bzw. zu besitzen.

Der Begriff Sprachkompetenz beherrscht übrigens seit Oktober 2010 sogar die politische Diskussion, wenn auch in einem anderen Zusammenhang. Es geht dabei um Integration von Zuwanderern in unsere Gesellschaft.

Doch letzten Endes steht dasselbe Ziel zur Debatte:
Bildung, Anerkennung und Erfolg durch das Erlernen der deutschen Sprache.

Unsere ausländischen Mitbürger können dabei vielfach sogar als Vorbild dienen für viele "Eingeborene". In dem Willen, unsere Sprache wirklich zu lernen, entwickeln sie mehr Ehrgeiz als manche deutschen Zeitgenossen, die oft nicht mehr reden als dumme Sprüche am Stammtisch oder kollektive Hetzparolen im Fußballstadion.
 

Sie dagegen haben diesen Ehrgeiz und das wollen wir gemeinsam nutzen. Hierzu stelle ich Ihnen jetzt eine Aufgabe, die Sie bitte in Ihrem eigenen Interesse gewissenhaft lösen sollten. Erinnern Sie sich, dass ich Ihnen während der Testphase diverse Fragen zu Ihrem Bildungsverhalten gestellt habe?

Gut.
Dann fangen wir an:

Die Aufgabe besteht aus zwei Teilen:

  1. Verzichten Sie ab sofort auf eine beliebige Fernsehsendung, die Sie sonst regelmäßig anschauen. Egal, welche.

    Serienkrimi ("Tatort", "Soko Leipzig", …)
    oder Unterhaltung ("In aller Freundschaft", "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", …).
    Hierbei ist die Aufgabe umso besser gelöst, je öfter diese Fernsehsendung läuft
    (täglich, wöchentlich, monatlich). 
     
  2. Während Sie diese Sendungen ungesehen laufen lassen oder - besser - währenddessen den Fernseher außer Betrieb setzen, lesen Sie bitte irgendein Buch über ein Thema, das Sie interessiert. Keine Zeitschrift, sondern wirklich ein Buch!
     

Es ist wichtig, dass Sie konsequent bleiben, auch wenn das in den ersten Tagen schwer fällt.

Ich werde Sie bei jedem Newsletter daran erinnern.
 

Wenn Sie noch kein interessantes Buch besitzen, kaufen Sie eines oder lassen Sie es sich schenken oder leihen es aus.
 

Also:
Viel Spaß beim Lesen – und bis zum nächsten Mal! 

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.
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Tag 12: Lesen lernen

Da bin ich wieder. Haben Sie schon eine gewohnte Fernsehsendung ausfallen lassen? Oder war die noch nicht wieder "dran"? Denken Sie darüber nach, ob Sie vielleicht doch lieber eine tägliche Sendung wählen sollten.

 

Haben Sie schon ein Buch ausgewählt? Falls nicht, lassen Sie nicht mehr als zwei Tage ab jetzt vergehen, bis Sie mit der Aufgabe Lesen statt Fernsehen wirklich starten.

Warum?

Gestern habe ich Ihnen die Aufgabe gestellt. Wenn Sie dieselbe akzeptieren und dann nicht innerhalb von 72 Stunden umsetzen, gefährden Sie ernsthaft den Erfolg des Newsletter-Seminars, für das Sie schließlich bezahlt haben.

Ich verlange keine stundenlangen Aktionen von Ihnen, aber Sie sollten meinen Empfehlungen wirklich folgen. Anderenfalls hätten Sie das Geld unnötig investiert. Das können Sie nicht ernsthaft wollen und ich möchte auch nicht, dass bei Ihnen der Eindruck entsteht, Sie bekämen keinen Gegenwert.
 

Also lassen Sie uns den Weg gemeinsam gehen – ich verspreche Ihnen: Am Ende werden Sie froh sein, wenn Sie plötzlich keine Angst mehr haben vor den sprachlichen Herausforderungen, denen Sie bislang vielleicht noch nicht gewachsen sind.
 

Warum möchte ich, dass Sie ein Buch lesen?

Das Lesen eines Buches hat mehrere positive Effekte, die bei keiner anderen Tätigkeit so konzentriert, gleichzeitig und nachhaltig auftreten:
 

Zunächst blicken Sie beim Lesen auf korrekte Formulierungen, auf einwandfreie Rechtschreibung, auf stilistisch saubere Texte und prägen sich dabei unmerklich – ja unvermeidlich – "richtige" Sprachelemente ein. Das ist genau der Prozess, der bei Ihnen abläuft, wenn Sie Werbesprüche lesen, die Sie sehr schnell auswendig daher sagen können. Ihre Kinder (falls Sie welche haben) sogar deutlich schneller als Sie.
 

Ferner schulen Sie Ihre Fantasie und Vorstellungskraft ebenfalls unmerklich und damit ohne Anstrengung. Was Sie lesen, lässt Bilder in Ihrem Kopf entstehen. Unser Gedächtnis speichert Bilder ab – keine Texte!
 

Aber:

Interessanterweise erwerben wir beim Lesen auch mühelos das Wissen um korrekte Rechtschreibung.
 

Nanu?

Gerade habe ich behauptet, dass wir uns Bilder und keine Texte merken, und kurz darauf widerspreche ich mir scheinbar, indem ich im Gegensatz zu der vorherigen Behauptung davon ausgehe, dass wir uns doch geschriebenen Text merken?
 

Die Erklärung liegt in der Art und Weise, wie wir die Information, die in geschriebenem Text steht, tatsächlich aufnehmen.
 

Erinnern Sie sich noch daran, wie Sie in Ihrem ersten Schuljahr Lesen und Schreiben gelernt haben? Hatten Sie eine Fibel? Wie sah die aus? Was stand drin?
 

Ich habe damals Buchstaben gelernt. Ganz zuerst das I. Danach das M. Und in meiner Fibel stand dann der Satz:

I – IMI – I (IMI war damals ein bekanntes Putzmittel).
Und die Heldin in meiner Fibel hieß MIMI.

Heute staune ich noch immer darüber, dass ich tatsächlich sehr schnell und außerdem sehr gut schreiben gelernt habe. Das war 1952! Nur drei Jahre später kam meine Schwester in die Schule und lernte nach der so genannten – damals entsetzlich revolutionären – "Ganzwortmethode".

Sie bekam also von Anfang an vollständige Wörter vorgesetzt statt einzelner Buchstaben.

Wiederum dreißig Jahre später konnte ich bei meinen Kindern beobachten, wie die in der Grundschule an die Schriftsprache herangeführt wurden. Auch meine Kinder haben von Anfang an Wörter gelernt.
 

Warum das so gut funktioniert, erfahren Sie im nächsten Newsletter. Dann kläre ich auch den vorher erwähnten Widerspruch auf. Arbeiten Sie bis dahin weiter an der ersten Aufgabe.

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.

Sie sollten innerhalb der nächsten 48 Stunden damit beginnen.
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Tag 13: Wort und Bild – Teil 1

Unser Gedächtnis speichert Bilder ab. Das haben Sie gestern von mir erfahren. Aber Bilder sind nicht die einzigen Informationen, die unser Gedächtnis abspeichert. Auch Geräusche, Gerüche und ähnliche Eindrücke werden als Information von unserem Gedächtnis sehr gut gespeichert. 

 

Was haben alle diese Informationen gemeinsam?

Es sind unsere unmittelbaren Sinneseindrücke, an die wir uns am besten erinnern können. Dazu kommt allerdings noch eine Stimmung bzw. ein Gefühl, an das wir uns ebenfalls sehr gut erinnern können. Aber streng genommen sind Stimmungen und Gefühle nichts anderes als eine bestimmte Kombination bio-chemischer Prozesse in unserem Körper, und diese werden deshalb tatsächlich körperlich wahrgenommen und deshalb auch perfekt in das Gedächtnis eingebrannt.
 

Auf keinen Fall speichert unser Gedächtnis Texte ab.

Und wieso lernen wir trotzdem, richtig zu schreiben?
 

Denken Sie an die "Ganzwortmethode" von gestern. Was wir uns merken, sind Bilder. Wir erinnern uns daran, wie das Wort "aussieht", nicht, aus welchen Buchstaben es besteht.
 

Ein einfacher Test, den Sie sicher schon oft gemacht haben, belegt diese Tatsache: Wenn Sie mal nicht wissen, ob ein Wort groß oder klein geschrieben wird, ob es mit "ie" oder mit "ieh" geschrieben wird – was tun Sie?

Sie schreiben beide Möglichkeiten auf – und schon sehen Sie, welche von beiden die richtige ist. Sie erinnern sich an den Anblick dieses Wortes, als Sie es einst gelernt haben. Eine von beiden Schreibweisen sieht einfach "richtiger" aus als die andere. Und in den meisten Fällen stimmt es tatsächlich.

Haben Sie in der Schule mal ein Gedicht auswendig gelernt?

Was haben Sie sich gemerkt? Vor allem: Wie?
 

Wenn Sie ein überwiegend visueller Mensch sind, sehen Sie den Text als Bild vor sich, Sie sehen die Anordnung der Zeilen, die Verse, die Einrückungen usw.

Wenn Sie ein akustisch orientierter Mensch sind, dann erinnern Sie sich an den Sprachrhythmus, an die Satzmelodie, an den Reim usw.
 

Diese akustische (ggf. musikalische) Komponente der Erinnerung lässt uns Gedichte leichter auswendig lernen als normalen Text, so genannte Prosa.

Theaterschauspieler merken sich den Kontext – also das Stichwort eines Kollegen. Und bei einem langen Monolog, also einer längeren, insbesondere ungereimten Textpassage arbeitet ein Schauspieler mit Bildern aus dem Inhalt dieses Textes oder mit konkreten Situationen auf der Bühne – vor dem geistigen Auge oder in der Erinnerung an eine Probe.
 

Um Text (bzw. Schreibweisen) zu lernen, benutzen wir also die berühmten Eselsbrücken – entweder das Bild (das Aussehen) oder irgendeinen anderen Sinneseindruck.
 

Musiker lernen ihr Instrument zu spielen, indem sie sich ihre Körperhaltung sowie die Stellung und die Bewegung ihrer Hände bzw. Finger einprägen, also den durch ihren Tastsinn erworbenen Sinneseindruck.

Bei Musikern kommt noch ein weiterer interessanter Aspekt hinzu: Musik wird in einer speziellen Bilderschrift aufgezeichnet. Das sind die fünf Linien und die Noten mit allen dazu gehörenden Symbolen. Ein Musiker liest und spielt dann eine Komposition, indem er das Notenbild unmittelbar in die Fingerstellung (bei Blasinstrumenten zusätzlich die Mund- oder Lippenstellung und Atmung) umsetzt – gewissermaßen "ohne Umweg über das Großhirn". Das heißt natürlich nur: Die bewusste Interpretation der Schrift mit anschließender Übersetzung in körperliche Einstellungen wird weitestgehend umgangen. Das erfordert natürlich langes und intensives Training.

 

Zusammenfassend haben wir hiermit ziemlich genau beschrieben, wie Lernen funktioniert. Der Kern des Lernprozesses ist nicht die Anstrengung, sondern die Wiederholung! Das ist eine ganz wichtige Erkenntnis. Die wichtigste Erkenntnis überhaupt, wie ich meine, wenn es darum geht, Fähigkeiten zu erwerben.
 

Jetzt begreifen Sie vielleicht, warum ich Ihnen empfehle, ein Buch (oder mehrere Bücher) zu lesen. Denn genau dabei lernen Sie am besten, wie richtig geschriebener Text aussieht.
 

Doch das ist nur die Grundlage. Ich habe nicht 47 Euro (Normalpreis) von Ihnen kassiert, nur um Ihnen das Lesen eines Buches zu empfehlen. Sie können schon etwas mehr von mir erwarten.

Freuen Sie sich auf die weiteren Newsletter in diesem Seminar!

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.

Sie sollten spätestens morgen damit beginnen!
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Tag 14: Wort und Bild – Teil 2

Heute wollen wir uns noch einmal damit beschäftigen, wie wir die in einem geschriebenen Text enthaltene Information aufnehmen.

 

Dazu möchte ich Sie vorher in eine Situation versetzen, die Ihnen möglicherweise hilft, das Folgende zu verstehen.

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Auto (egal, ob als Fahrer oder Beifahrer). Sie fahren auf einer gut ausgebauten Landstraße – mit mäßiger Geschwindigkeit. Sie nähern sich einer Ortschaft. Das Auto wird langsamer, das Tempo fällt ab auf die üblichen erlaubten 50 km/h. Es kommt eine Kurve, gleich dahinter endet der Asphalt, und grobes Kopfsteinpflaster lässt Sie hörbar und fühlbar erkennen, aus wie vielen klappernden Einzelteilen ein Auto besteht. Sie verringern das Tempo weiterhin, doch das unangenehme Klappern und Rütteln will kein Ende nehmen. Sehnsüchtig und ungeduldig warten Sie auf das Erscheinen des Ortsendeschildes und auf den dahinter hoffentlich wieder beginnenden glatten Straßenbelag. Und sobald Sie den rettenden Asphalt wieder unter den Rädern spüren, erkennen Sie, dass Sie zwar unkomfortabel, angestrengt, mühsam nach Schlaglöchern Ausschau haltend, aber dennoch erfolgreich durch den Ort durchgekommen sind.
 

Und nun lesen Sie diesen Text:

"Laut einer Studie der Universität Cambridge spielt es keine Rolle, in welcher Reiehnfogle die Buhcstbaen in eniem Wrot vorkmomen, die eingzie whictige Sahce ist, dsas der ertse und der lettze Buhcstbae stmimt. Der Rset knan in eienm veliölgn Duchrienanedr sein und knan trtozedm problemlos gelesen werden. Das ist so, weil das menschliche Auge nicht jeden Buchstaben liest, sondern ganze Wörter. Erstaunlich - oder?"

Haben Sie bemerkt, wo das Kopfsteinpflaster beginnt? Und wo es wieder aufhört? Oder mussten Sie dafür zweimal durch den Ort (ich meine den Text) durchfahren?
 

Also: Wenn Sie ehrlich sind, konnten Sie den Text sicher auf Anhieb flüssig lesen – auch auf der Pflasterstrecke. Aber irgendwie unwohl werden Sie sich beim ersten Lesen sicherlich gefühlt haben, bevor Sie überhaupt merkten, woran das lag.
 

Und noch etwas: Haben Sie auch gespürt, wie angenehm das Lesen in dem Moment wird, wenn die Buchstaben wieder an ihren richtigen Plätzen stehen?
 

Sehen Sie – genau so empfindet ein Personalchef, wenn er Ihre Bewerbung liest!

Genau so fühlt ein Lehrer beim Korrigieren Ihrer (Deutsch-)Klausur (falls Sie noch zur Schule gehen).

Genau so denkt der Empfänger im Gericht, bei dem Sie als Rechtsanwalt Ihre Klageschrift einreichen.

Genau so geht es den Mitgliedern Ihres Sportvereins, denen Sie Ihr Protokoll der letzten Mitgliederversammlung zusenden.

Genau so stutzt ggf. ein Besucher Ihrer Webseite, wenn er Ihre Informationen zur Kenntnis nimmt.

Genau so kommt sich Ihre Angebetete vor, wenn sie einen zärtlichen Brief von Ihnen erhält – oder, falls Sie weiblich sind: Ihr Freund, dem Sie schriftlich mit liebevollen Worten mitteilen, was Sie für ihn empfinden.

 

Wir werden nun gemeinsam daran arbeiten, dass Sie in Ihren Texten keine "Löcher im Asphalt" produzieren und keine Kopfsteinpflasterstrecken bauen.

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.

Wenn Sie jetzt noch nicht damit begonnen haben, gefährden Sie ernsthaft Ihren Erfolg.

Nachfrist: Maximal 24 Stunden!!!
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Tag 15: Schriftliches Reden

Gleich zu Beginn: Sind Sie schon am Lesen?

Wenn ja, gut so, überspringen Sie den folgenden Absatz.
 

Wenn nein: Jetzt wird es Zeit! Dieses Seminar nutzt Ihnen überhaupt nichts, wenn Sie nicht selbst etwas beitragen. Es ist Ihr Geld, das Sie für Ihre Sprachkompetenz ausgegeben haben. Ich meine es wirklich sehr ernst: Wenn Ihnen die 47 Euro (Normalpreis) ohne sichtbaren Nutzen nicht weh tun … ok, es ist Ihre Sache, wofür Sie dann Geld zum Fenster hinauswerfen, ich nehme es trotzdem gern. Aber glauben Sie mir: Wir werden beide nicht glücklich dabei. Ich frage Sie morgen wieder.

 

Und jetzt an die Arbeit:

Wir haben uns bereits in der Testphase mit dem Sprechen beschäftigt. Das war allerdings nur ein Anfang. Zunächst haben wir geklärt, was Sie sprechen: Kauderwelsch, Deutsch oder Kanakisch.
 

Damit niemand auf die Idee kommt, mich wegen irgendeiner Verhetzung oder Diskriminierung zu verklagen, wiederhole ich hier, wie "Kanakisch" zu erklären ist:

Treffen mehrere Menschen mit unterschiedlichen Muttersprachen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen zusammen, so entsteht zwischen Ihnen eine Sprache, die allen Beteiligten hilft, sich untereinander zu verständigen. Zwangsläufig hat diese Sprache einen stark eingeschränkten Wortschatz sowie sehr vereinfachte Regeln, die jedem Sprachwissenschaftler zunächst die Haare zu Berge stehen lassen – aber sie erfüllt ihren Zweck.

Deutsche im Ausland sprechen genauso "Kanakisch" wie Ausländer in Deutschland. Und die jeweiligen "Eingeborenen" machen dann einfach mit.

Wir Deutsche sind jedoch so boshaft, das Wort "Kanakisch" als Diskriminierung zu deuten, aber in anderen Ländern existieren mit Sicherheit ebensolche Bezeichnungen, nur reagieren die Beteiligten oder Betroffenen nicht so empfindlich wie wir hier bei uns.
 

Wenn Sie selbst ein eingewanderter Ausländer sind und mit meiner Hilfe die Feinheiten unserer Sprache besser verstehen und beherrschen möchten, dann kann ich Ihnen nur meine allergrößte Hochachtung aussprechen!

Allen muttersprachlichen Deutschen rufe ich in dem Fall zu:

"Hut ab vor diesem Mut, diesem Ehrgeiz
und diesem eisernen Willen
zur sprachlichen Integration!" 

 

Eine Bitte: Vergessen und verlernen Sie Ihre Muttersprache nicht! Vieles von dem, was ich Ihnen über meine Muttersprache vermitteln werde, können Sie sicher auch in Ihre Sprache übertragen. Es geht hier nicht nur um Rechtschreibung und Grammatik.

Die eigene Muttersprache
ist ein wertvolles Kulturgut!

 

Nun weiter für Alle:

Ganz generell gilt: Wer nicht vernünftig sprechen kann, kann erst recht nicht ordentlich schreiben.

Also müssen Sie, bevor Sie richtig schreiben können, sicherstellen, dass Sie anständig sprechen.

Noch einen Schritt weiter (zurück): Bevor Sie überhaupt zu sprechen anfangen, müssen Sie in der Lage sein, richtig zuzuhören.
 

Die Reihenfolge lautet also: Zuhören, Denken, Sprechen, Schreiben. Sie sehen – ich habe das Denken hinzugefügt. Damit ist hier nur gemeint, dass Sie das, was Sie hören, zunächst verstehen sollen, bevor Sie etwas erwidern.
 

Im nächsten Newsletter werden wir diese Schrittfolge vertiefen. Dazu bitte ich Sie, folgende (zweite) Aufgabe zu lösen:

Fragen Sie irgendeinen Menschen Ihres Vertrauens nach seiner Meinung oder seiner Fachkenntnis über irgendein Thema. Hören Sie zu, was er sagt, wie er es sagt, welche Wörter er verwendet. Sprechen Sie ihn einfach mit den Worten an:

"Sag mal, wie denkst du eigentlich über …"

oder so ähnlich. Ganz unverfänglich.


Und wenn Ihr Gesprächspartner erstaunt zurück fragt, warum er Ihnen etwas erzählen soll, antworten Sie:

"Na ja, ich bin gerade dabei, mich über verschiedene Dinge schlau zu machen …".

Und wenn der Gesprächspartner nicht locker lässt, den Spieß umdreht und damit beginnt, Sie über Ihre Absichten auszufragen, dann schenken Sie ihm reinen Wein ein. Dann bekennen Sie bitte offen, dass Sie Ihre Fähigkeit verbessern wollen, sich auszudrücken und dass Sie jemanden brauchen, der das gut kann, und dass Sie von ihm lernen wollen, indem Sie ihm einfach interessiert zuhören.

Ihr Gesprächspartner wird das als großes Kompliment auffassen, und er wird der Letzte sein, der Ihnen dann nicht hilft. Also: Fassen Sie Mut, reden Sie und – ganz wichtig – stellen Sie Zusatzfragen, Zwischenfragen, zeigen Sie damit Ihr Interesse an seinem Thema.
 

Ich wünsche Ihnen ein anregendes und interessantes Gespräch!

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen. JETZT SOFORT!  
2. Gespräch(e) führen.
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Tag 16: Höre und staune!

Hatten Sie ein gutes Gespräch?

Oder haben Sie noch keinen Gesprächspartner gefunden?

Egal. Schieben Sie das Gespräch aber nicht auf die lange Bank.
 

Ich gebe Ihnen hier noch einen wichtigen Tipp für Ihr Gespräch: Suchen Sie als Gesprächspartner jemanden, der mindestens so viel weiß wie Sie, besser noch mehr. 
 

Zwischendurch machen Sie sich einmal ein paar Gedanken darüber, wie Sie selbst sprechen. Gehen Sie dabei bitte ehrlich zu Werk. Über Dialekt habe ich mich schon während der Testphase geäußert. Jetzt geht es mir hauptsächlich um die Frage, welche Wörter Sie verwenden. Denken Sie daran: Wir wollen vor allem Ihre Chancen bei Bewerbungen, im Beruf und bei gesellschaftlichen Anlässen verbessern.

 

Viele Menschen zeichnen sich im Gespräch dadurch aus, dass sie sehr oft mit Fäkalausdrücken arbeiten. Oft sind sie nicht in der Lage, einen einfachen Sachverhalt zu erklären, ohne mit Beispielen zu arbeiten, die sich unterhalb der Gürtellinie abspielen.

Ich weiß nicht, welcher Ton heute in der Bundeswehr vorherrscht, aber als ich vor mehr als 50 Jahren selbst eine Eignungsprüfung für die Verwendung in der Truppe absolvierte, erklärte uns zukünftigen Wehrpflichtigen ein Unteroffizier einen Sachverhalt, bei dem es darum ging, dass man erst einen Antrag stellen muss, bevor irgendein Vorgang passieren sollte, mit den Worten:

"Wenn Sie kacken wollen,
müssen Sie eben erst
die Hose runterlassen."

Eigentlich sind solche Leute zu bedauern.

 

In der täglichen Kommunikation mit anderen Personen unterlaufen uns immer wieder solche Entgleisungen nach dem Motto "ach du Scheiße …". Auch wenn bestimmte Redewendungen dieser Art mittlerweile "gesellschaftsfähig" geworden sind, so sollten Sie sich doch folgenden Satz einprägen:

"Ein geschriebener Fäkalausdruck sieht scheiße aus –
und gesprochen klingt er genauso bepisst!"

 

Das sollte genügen. Ich werde dieses Vokabular ab sofort vermeiden. Ich wollte Ihnen nur klar machen, worum es geht, wenn ich von Wortwahl spreche.
 

Beobachten Sie jetzt einmal, ob Sie selbst oder Ihre Freunde oder Familienmitglieder sich oft in dieser oder ähnlicher Weise ausdrücken.

Fangen Sie an, solche Ausdrücke zu vermeiden. Suchen Sie Ersatzwörter hierfür und verwenden Sie diese konsequent. Weisen Sie Andere gegebenenfalls auf solche Ausdrücke hin. Natürlich nur, wenn diese Personen Weisungen von Ihnen entgegennehmen, also Ihre Kinder, Ihre unterstellten Kollegen, Ihr Lebenspartner usw. Bei anderen Personen erwidern Sie entsprechende Ansagen einfach deutlich mit Ihrerseits gepflegter Wortwahl. Auf Dauer wirkt das ebenso erzieherisch wie bei den anderen Personen.
 

Mit dieser Grundreinigung sind Sie jetzt auf dem besten Weg, das Niveau Ihrer Sprache deutlich anzuheben.

 

Morgen werden wir unsere Kindheit wiederholen.

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.
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Tag 17: Kinder

Haben Sie Kinder?

Können Sie sich noch erinnern, wie die sprechen gelernt haben? Oder haben Ihnen Ihre Eltern erzählt, wie das bei Ihnen ablief?
 

Als Baby kann der Mensch nur schreien. Der erste Schrei nach der Geburt ist das Anlassgeräusch für den Motor der Atmung. Das Neugeborene hat vor der Geburt bereits eine Menge akustischer Eindrücke gespeichert, aber die neue Situation stellt alles in den Schatten, was bisher zu hören war.

Das Kind fühlt, hat Bedürfnisse (Nahrung, Wärme, Zuwendung) und kann sich zunächst nicht anders ausdrücken als durch eine Variation verschiedener Schreie. Nur die eigene Mutter versteht sehr schnell, was dem Kind fehlt (geübte und erfahrene Kinderschwestern natürlich auch).
 

Aber schon sehr bald bildet sich zwischen Kind und Umgebung eine individuelle und immer reichhaltigere Kommunikation heraus – zunächst mit den Eltern, dann mit Verwandten, Freunden und schließlich mit "fremden" Menschen.

Im Laufe dieser Kommunikationsausbildung werden viele Babies und Kleinstkinder Opfer von allzu entzückten Menschen, die angesichts des "ach so niedlichen" Kindes plötzlich in eine affektierte quietschende Tonlage mit unartikulierten Lauten verfallen, anstatt das Kind normal anzusprechen. Und später wundern sie sich, wenn das Kind in der Sprache "zurückbleibt" oder mit anderen Schwierigkeiten bei seiner mentalen Entwicklung zu kämpfen hat. Welche sonstigen Schäden diese frühkindlichen Eindrücke anrichten, können wir anhand der bisherigen Forschungsergebnisse nur vermuten. Da sind sicher noch etliche Überraschungen zu erwarten.
 

Ich bin überzeugt, dass viele Schwierigkeiten, die etliche Kinder heute in der Schule haben, zu einem erheblichen Teil auf diese oben erwähnten Verhaltensstörungen von Erwachsenen beim Anblick eines Kindes zurückzuführen sind.
 

Diesen Teufelskreis müssen wir durchbrechen! Wenn Sie Kinder sehen, ganz gleich, welchen Alters, sprechen Sie mit denen wie mit Erwachsenen. Wenn ein Kind etwas nicht versteht, fragt es nach. Verlassen Sie sich darauf. Kinder sind von Natur aus neugierig.
 

Ich habe selbst – zusammen mit meiner Ehefrau – drei Kinder großgezogen. Wir beide haben, weil wir absolut abschreckende affige Beispiele gesehen hatten, unsere Kinder sofort als vollwertige Menschen behandelt – vom allerersten Tage an. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich weiß deshalb sehr genau, worüber ich spreche.

Zum Glück haben seinerzeit auch die Großeltern perfekt "mitgespielt".

 

Ganz gleich, ob und in welchem Ausmaß Sie als Kind bei der Entwicklung Ihrer Sprachkompetenz geschädigt wurden – jetzt haben Sie die einmalige Chance, nachzuholen, was bei Ihnen früher versäumt wurde.
 

Vielleicht haben Sie es mittlerweile bemerkt: Ich nehme keine Rücksicht darauf, ob Sie alles sofort verstehen, was ich Ihnen mitteile. Ganz bewusst nicht, weil ich den Prozess der Kommunikationsausbildung bei Ihnen erneut in Gang setzen will. Dies ist der Grund, warum ich mich bzw. uns so lange mit diesen Betrachtungen aufhalte, bevor wir uns an das Regelwerk unserer deutschen Sprache herantasten. Irgendwann nämlich, wenn Ihnen etwas unklar ist, fangen Sie an, sich um Klärung zu bemühen, weil Sie nicht wollen, dass die 47 Euro (Normalpreis) umsonst bezahlt wurden.

Aber bis dahin haben Sie in Ihrem Buch schon so weit gelesen und von mir schon so viele Newsletter erhalten, dass Sie inzwischen daran gewöhnt sind, anspruchsvolle Texte zu lesen und zu verstehen – und gegebenenfalls die richtigen Fragen zu stellen.
 

So bereiten wir gemeinsam den Boden, auf dem dann die Beschäftigung mit Sprachregeln eine große Chance hat zu gedeihen. Ihr Verständnis hierfür ist ungleich größer, als wenn ich Ihnen gleich zu Beginn die Grammatik um die Ohren gehauen hätte.

 

Übrigens: Viele Menschen haben Angst vor Mathematik, nur weil ihnen von Kindesbeinen an eingeredet wurde, das sei ein schwieriges Fach. Viele sind sogar stolz darauf, in der Schule mathematische Versager gewesen zu sein.

Was für eine verbohrte und unverantwortliche Haltung!

Da wird ein Vorurteil von Generation zu Generation weitergegeben mit der Folge, dass auf unserem Arbeitsmarkt händeringend nach Ingenieuren und technischen Fachkräften gesucht wird.

Deutschland schafft sich auf diese Weise ab, und zwar schon lange, bevor Thilo Sarrazin mit seinen missglückten Thesen an die Öffentlichkeit getreten ist!

Wir haben uns mit solchem Verhalten technologisch das Wasser abgegraben. Aber ich möchte hier nicht in politisierende Betrachtungen verfallen und kündige Ihnen deshalb für morgen an, dass wir anfangen werden, sprechen zu lernen – wie ein Kind.

Es wird spannend!

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.
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Tag 18: Sprechen lernen

Mama – das ist meistens das erste Wort, das ein Kleinkind spricht.

Es ist Zufall (bzw. physikalische Realität), dass genau dieses Wort erklingt (oder von uns verstanden wird), wenn ein Baby den Mund aufmacht und einen Laut von sich gibt. Sehr schnell lernt es, dass ihm dadurch die Aufmerksamkeit der Mutter geschenkt wird.

Das Baby weiß beim ersten Mal nicht wirklich, dass es mit dem Wort "Mama" die eigene Mutter anspricht.

In allen Sprachen klingt dieses Wort ähnlich.
 

Wir wollen jetzt keine Verhaltensforschung betreiben, aber dieser beschriebene Sachverhalt macht deutlich, wie Sprachen entstanden sind:

Wir produzieren einen Laut und lösen eine Reaktion der Umwelt aus. Unterschiedliche Lautäußerungen führen zu unterschiedlichen Reaktionen. Irgendwann lernen wir, bestimmte beabsichtigte Reaktionen auszulösen, indem wir einen entsprechenden Laut produzieren. Bis zu diesem Punkt unterscheiden wir uns nicht von den Tieren.
 

Doch nun kommt der Unterschied: Wir fangen an, Dinge zu benennen. Für alles, was wir sehen, fühlen oder irgendwie wahrnehmen, haben wir bald ein Wort zur Verfügung. So fangen wir an, eine Vorstellung zu entwickeln für etwas, was wir nicht wahrnehmen, aber dessen beschreibendes Wort wir hören.
 

Dann kombinieren wir die Wörter zu ersten Sätzen:

"Mama – Essen",

"Papa – Auto" usw.

Bald werden die Sätze länger, enthalten schon mehr Wörter und bekommen eine grammatikalische Sruktur.

 

Jetzt sind wir an einem ganz wichtigen und entscheidenden Punkt angelangt. Dieser Punkt ist so ungeheuer wichtig, dass ich auf keinen Fall schnell darüber hinweggehen möchte.
 

Also:

Wir wissen, dass Gegenstände mit Wörtern benannt oder beschrieben werden. Bald lernen wir auch, Gedanken, Gefühle, Ideen, Konzepte mit Wörtern zu beschreiben. Wer bringt uns das bei?
 

Es sind diejenigen Menschen, die uns die Wörter und Sätze "vorsprechen". Die Eltern, die Verwandten, die Freunde, die Erzieher im Kindergarten, die Lehrer.
 

Erkennen Sie, welche unermesslich große Verantwortung diese Menschen für die Entwicklung unserer Sprache tragen?

Und verstehen Sie jetzt, wie wichtig es ist, zum richtigen Zeitpunkt (als Sprechen lernendes Kind) die richtigen Vorbilder zu haben?
 

Nicht nur als Kind, sondern auch als Erwachsener nehmen wir instinktiv die Sprachgewohnheiten derjenigen Leute an, mit denen wir uns umgeben. Ich drücke dies ganz bewusst aktiv aus, also so, als könnten wir ebendies beeinflussen. Wir können uns zwar unsere Eltern und Verwandten nicht aussuchen, aber spätestens in der Schule werden wir allmählich entscheidungsfähig. 
 

Deshalb sind Sie hier und jetzt in der Lage, Ihre Sprachkompetenz zu verbessern, ganz gleich, wie viel bei Ihnen bisher versäumt wurde.
 

Sie haben die ersten Schritte getan: Sie lesen diesen Newsletter, und Sie lesen ein gutes Buch (hoffentlich !!!).

Ab sofort sollten Sie nie wieder aufhören zu lesen.

Je mehr, je öfter, je besser Sie lesen, umso besser können Sie sprechen – das heißt: Umso besser können Sie sich ausdrücken.

 

Im nächsten Newsletter werden wir versuchen, einen ersten Maßstab zu finden für die Qualität Ihrer Sprache.

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.
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Tag 19: Der Wortschatz – Teil 1

Mit einigen wenigen Wörtern sind wir schon in der Lage, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Auch in einem Urlaubsland, dessen Sprache wir nicht beherrschen, schaffen wir es irgendwie – ausgestattet mit einem Reiseführer und einem Wörterbuch, dem wir die wichtigsten Begriffe entnehmen können.

Damit können wir vielleicht überleben, aber auf keinen Fall wirklich kommunizieren.

 

Je mehr Wörter wir kennen, umso besser können wir reden. Bleiben wir jetzt mal bei unserer deutschen Sprache. Alle uns bekannten Wörter zusammengenommen bilden unseren so genannten "Wortschatz".
 

Was ist ein Schatz?

Ein Besitz, der als Reichtum gesehen wird.

Ein Schatz wird beschrieben entweder mit den Elementen, aus denen er besteht (Goldschatz) oder mit dem Ort, in dem er ruht (Bodenschätze).
 

Ein Wortschatz ist also der im Gedächtnis vorhandene Besitz einer mehr oder weniger großen Anzahl von Wörtern. Ein großer Wortschatz ist der Reichtum, der uns in die Lage versetzt, in unserer Sprache beliebig umfangreiche Texte zu verfassen – in mündlicher Rede oder als Schriftstück.
 

Jeder Mensch besitzt einen individuellen Wortschatz. Dieser Wortschatz besteht aus zwei Teilen:

Der aktive Wortschatz besteht aus allen Wörtern, die wir beim Reden oder beim Schreiben verwenden, die uns also im richtigen Moment "einfallen", genau dann, wenn wir sie brauchen.

Unser passiver Wortschatz enthält zusätzlich alle Wörter, die wir auf Anhieb verstehen, wenn wir sie hören oder lesen.

Der passive Wortschatz ist immer wesentlich größer als der aktive. Um unseren aktiven Wortschatz zu erweitern, müssen wir Wörter aus dem passiven Wortschatz gewissermaßen "aktivieren".
 

Ein Wort aus unserem passiven Wortschatz können wir nur dann aktivieren, wenn wir es irgendwo hören oder lesen. Ein solches Wort fällt uns nicht von selbst ein. Sonst wäre es ja bereits ein Teil unseres aktiven Wortschatzes.
 

Wie erreichen wir nun die Wörter aus unserem passiven Wortschatz?

Richtig! – Wir müssen lesen, lesen und nochmal lesen!
 

Aber:

Lesen allein reicht nicht. Wir haben das Wort zwar verstanden, aber im entscheidenden Moment, in welchem es passen würde, fällt es uns nicht ein. Für die Aktivierung eines Wortes müssen wir noch einen zweiten Schritt tun: Wir müssen dieses Wort verwenden. Immer und immer wieder. Und wie schaffen wir das?

Wir reden mit anderen Menschen über ebendiese Themen, in denen das jeweilige Wort eine Bedeutung hat.
 

Spätestens jetzt müssten Sie verstanden haben, warum ich Ihnen die bisherigen beiden Aufgaben gestellt habe. Und Sie müssten jetzt auch einsehen, warum die Lösung dieser Aufgaben so ungeheuer wichtig ist.

Ferner dürfte für Sie jetzt deutlich geworden sein, was ich damit meinte, als ich Ihnen sagte, dass der Kern des Lernprozesses nicht die Anstrengung, sondern die Wiederholung ist.

 

Morgen befassen wir uns noch einmal mit dem Wortschatz. Sie werden einige erstaunliche Erkenntnisse darüber gewinnen.

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.
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Tag 20: Der Wortschatz – Teil 2

Wissen Sie, aus wie vielen Wörtern die deutsche Sprache besteht?

Es gibt zu der Größe des Wortschatzes der deutschen Sprache etliche unterschiedliche Betrachtungsweisen. Allen gemeinsam ist allerdings die Feststellung, dass insgesamt etwa 300.000 bis 500.000 Wörter in der deutschen Sprache vorkommen. Die relativ große Schwankung beruht auf der unterschiedlichen Zählweise: Mit Zusammensetzungen oder ohne – Fachausdrücke erweitern den Bestand auf bis zu mehrere Millionen Wörter. Doch diese Zahlen sind theoretisch und haben mit dem alltäglichen Sprachgebrauch sehr wenig zu tun. 
 

Einigermaßen übereinstimmend wird festgestellt, dass die deutsche Standardsprache ca. 70.000 (siebzigtausend) Wörter enthält.

Der Wortschatz eines 15-jährigen Jugendlichen wird nach Untersuchungen mit ca. 12.000 Wörtern angegeben.

Insgesamt reicht die Bandbreite von 3.000 bis 216.000 Wörtern für einen deutschen Muttersprachler. Dabei ist immer der passive Wortschatz gemeint.
 

Den größten bekannten und dokumentierten aktiven Wortschatz besaß Johann Wolfgang von Goethe mit ca. 90.000 Wörtern.
 

Alle Quellen dieser Zahlen nennen als Hauptkriterium für die Größe des individuellen Wortschatzes den Bildungsstand sowie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht. 

 

Was bedeuten diese Aussagen nun für Ihre Sprachkompetenz?

Sie erweitern Ihre Sprachkompetenz in mehreren Schritten:
  1. Sie vergrößern Ihren Wortschatz – aktiv und passiv.
     
  2. Sie erlernen die Regeln der Rechtschreibung.
     
  3. Sie erwerben Sicherheit in der Grammatik.
     
  4. Sie beschäftigen sich mit sprachlicher Logik.
     

Den ersten Punkt erreichen Sie durch Abarbeiten der ersten beiden Aufgaben.

Diese bilden auch bereits eine Grundlage für die weiteren Punkte, die Gegenstand der weiteren Newsletter-Lektionen sind.

 

Ich gebe Ihnen noch einen Tipp zur Erweiterung Ihres Wortschatzes:

Falls Sie regelmäßig eine Boulevard-Zeitung lesen (z.B. die mit "B" anfängt und mit "ild" aufhört), tauschen Sie diese aus gegen "Welt", "FAZ", "Süddeutsche" oder "Frankfurter Rundschau". Sollte das zu teuer sein, lesen Sie halt nur jeden zweiten Tag Zeitung und informieren Sie sich sonst über Radio. Die Springer Verlags AG verdient ggf. auch ohne Sie genug Geld. Und versäumen tun Sie nichts.
 

Wenn Sie in der Zeitung einen Kulturteil finden, werfen Sie gern mal einen Blick hinein. Und im Wirtschaftsteil versuchen Sie einfach mal, ein paar Zusammenhänge zu verstehen. Dies ist übrigens ein hervorragender Anknüpfungspunkt für ein Gespräch entsprechend der zweiten Aufgabe.
 

Also: Bis morgen!

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.
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