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Tag 51: Setzen Sie ein Zeichen!

Als ich noch zur Schule ging, habe ich viele Regeln zur Zeichensetzung gelernt. Viele Jahre lang war die Kenntnis und fehlerfreie Anwendung dieser Regeln eine Möglichkeit, sich von Anderen positiv zu unterscheiden.

Wusste man, wo ein Komma zu stehen hat und wo nicht, so konnte man entsprechend positiv auffallen. Aber wehe, wenn das Wissen über die Zeichensetzung nur lückenhaft war! Ganz schnell handelten sich Schüler unnötig viele Fehler ein und kassierten dadurch schlechtere Zensuren.

Die Zeichensetzung gehört zum so genannten Elementarbereich der deutschen Sprache und wird – auch heute noch – entsprechend bewertet. Es gab immer schon Schüler, die ihre Kommas an den richtigen Stellen platzierten. Die fielen nicht weiter auf bzw. wurden von ihren Lehrkräften nicht ausdrücklich erwähnt. Aber ich erinnere mich noch gut daran, dass häufig das sprichwörtliche Sieb bemüht wurde, wenn unser Deutschlehrer irgendeinen Mitschüler bei der Rückgabe eines Aufsatzes vor der Klasse bloßstellte, wenn er ihm vorhielt, er habe bei der Verteilung der Satzzeichen offenbar dieses Sieb zu Hilfe genommen.

(Dass ich meinen Deutschlehrer nicht leiden konnte – wenn auch aus anderen Gründen – hatte ich wohl schon erwähnt ...)

Ich war übrigens nur ein durchschnittlicher Schüler – allerdings mit herausragenden Leistungen in einigen wenigen Punkten. Rechtschreibung hatte ich schon erwähnt. Zeichensetzung war für mich auch nie ein Problem. Dennoch hätte das Fach Deutsch mir seinerzeit beinahe im Abitur "das Genick gebrochen". Ich kann mich an viele Prüfungssituationen im Laufe meines Lebens erinnern, aber die mündliche Abitur-Prüfung in Deutsch habe ich vollkommen vergessen (verdrängt?). Die mehr als ein Jahr vorher absolvierte Führerscheinprüfung dagegen läuft noch heute wie ein Film in meinem Kopf ab. Die ganze Fahrprüfungsstrecke mit allen Manövern und entsprechenden Anweisungen und Kommentaren des Prüfers ist lückenlos in meinem Gedächtnis.

Es ist schon merkwürdig, wie unser Gehirn funktioniert ...

Doch nun zurück zur Zeichensetzung:

Hier hat die Rechtschreibreform ordentlich aufgeräumt. Das Problem ist allerdings, dass die meisten Menschen das vollkommen missverstanden haben.

Diese Menschen glauben offenbar, durch die Rechtschreibreform sei nun das oben erwähnte Sieb offiziell legalisiert worden. Und so sind viele Texte – ganz besonders im Internet, also auf Webseiten, in Newslettern, in E-Mails – übersät mit Kommas, die den Lesefluss hemmen, vielfach den Sinn des Textes entstellen und sich anfühlen wie Sand zwischen den Zähnen.

Ich möchte noch einmal das Bild aus einer früheren Lektion bemühen:

So, wie ich Rechtschreibfehler mit Schlaglöchern im Asphalt verglichen habe, sind für mich die vielen überflüssigen Kommas wie jene erhabenen Querfugen, die man beim Fahren mit einem lauten "d-dong!!!" wahrnimmt und zuweilen auch deutlich spürt. 

 

Ja - lachen Sie nicht! Ein Rechtschreibfehler ist normalerweise gut zu erkennen, aber ein falsch platziertes Komma ergibt im Extremfall einen vollkommen anderen Sinn. Und das fällt – wenn überhaupt – erst dann auf, wenn der Kontext nicht richtig zu der verdächtigen Aussage passen will. Darauf muss man erst einmal kommen!

 

Wenn Verträge solche Kommafehler enthalten, können daraus erhebliche wirtschaftliche Schäden erwachsen.

 

Aber nach der jüngsten Rechtschreibreform ist jetzt alles ganz einfach.

Es gibt nur noch zwei Situationen, in denen ein Komma oder deren mehrere erforderlich sind:

1. Die Aufzählung.
Werden mehrere Begriffe oder Ausdrücke, die als gleichwertig anzusehen sind, hintereinander aufgezählt, so sind sie jeweils durch ein Komma voneinander zu trennen. Zwischen dem letzten und dem vorletzten Ausdruck kann das Komma durch ein verbindendes Wort (z.B. "und") ersetzt werden.

2. Der Nebensatz.
Ein Nebensatz, der einen im Hauptsatz genannten Begriff oder Sachverhalt näher beschreibt, erläutert oder begründet, wird vom Hauptsatz mit einem Komma getrennt oder, falls der Hauptsatz anschließend fortgesetzt wird, in ein Komma-Paar eingeschlossen.

In der zweiten Regel wurden beide Regeln übrigens entsprechend angewendet.

Wenn Sie sich diese beiden Regeln merken und sonst möglichst keine Kommas mehr verwenden, können Sie nicht mehr viel verkehrt machen.

Tatsächlich ist das Setzen von Kommas in allen Situationen, in denen die beiden Regeln nicht greifen, dem Ermessen des Autors überlassen. Strenge Vorschriften wie z.B. "Vor 'und' steht ein Komma, wenn ein vollständiger Hauptsatz folgt" gelten nicht mehr. Als einzige strenge Vorschrift kann die Anweisung gesehen werden, ein Komma nur im äußersten Notfall zu verwenden, wenn es zum Verständnis der Aussage bzw. des Satzes dringend erforderlich ist.

Legen Sie das sprichwörtliche Sieb also endgültig beiseite und setzen Sie im Zweifelsfall kein Komma, nachdem Sie sichergestellt haben, dass keine der beiden obigen Regeln greift.

 

In Kurzform zusammengefasst:

Kein Komma ist besser als ein Komma, außer bei Aufzählungen und Nebensätzen.

 

Hier noch ein Trick, um Kommas zu überprüfen:
Lesen Sie den Satz laut vor und machen Sie bei jedem Komma eine deutliche Pause. Dann hören Sie sofort, ob ein Komma richtig gesetzt wurde oder nicht.

 

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.  
3. Kurze und vor allem vollständige Sätze sprechen.  
4. Texte korrigieren und Fehler und Korrektur dokumentieren.  
5. Testsätze der beiden bevor/solange - Tests bearbeiten.  
6. Vorläufig nicht mehr das Wort "Alternative" verwenden.  
7. Die Verwendung von "Worten" und "Wörtern" üben.
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SKN 51


 

Tag 52: Punkt, Punkt, Komma, Strich, ...

... fertig ist das Mondgesicht.

Diesen Kinderreim sollte wohl jeder von uns kennen. Als Kinder haben wir zu diesem Spruch mit einem Zeichenstift in der Hand unser erstes menschliches Antlitz zu Papier gebracht.

Den pädagogischen Wert dieser kleinen Übung kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Viele Begabungen werden damit gleichzeitig auf spielerische Weise gefördert: 

  • Die Motorik unserer Schreibhand,
  • das Gefühl für Sprachrhythmus,
  • die Fähigkeit zu zeichnen,
  • die Koordination von Sprechen und Bewegen,
  • die Fantasie
  • und vieles mehr.

Das entstandene "Mondgesicht" ist Urvater des Smiley und hat im Laufe seiner Evolution Eingang in unser modernes Informationszeitalter gefunden in Gestalt der so genannten "Emoticons", die Ihnen sicher aus der Kommunikation im Internet bekannt sind - z.B. von Skype.

Schon in den Anfängen der E-Mail-Kommunikation - möglicherweise sogar schon früher - war es üblich, Freude oder Ärger mit Tastatur-Zeichen zu übermitteln - gedreht um 90 Grad, aber für Alle verständlich: Freude mit :-) und Ärger mit :-( .

 

Wir sind mittendrin.

Im Thema "Interpunktion" (Zeichensetzung).

Erinnern Sie sich an die Bausteine unserer Sprache? Buchstaben - Wörter - Sätze. In diesen "Baustoffen" spielen die Satzzeichen eine sehr wichtige Rolle. Bleiben wir beim Bild vom Baumaterial: Stahlträger einer Brückenkonstruktion oder des Eiffelturms werden durch Schrauben zusammengehalten. Mauersteine werden verbunden mit Mörtel. Es wird geschraubt, genietet, geschweißt, geklebt. Die entstehenden Verbindungen sind elastisch oder fest, chemisch oder mechanisch, dicht oder durchlässig - und sie geben damit dem Bauwerk genau diejenige Gestalt und Struktur, durch welche es seinen Zweck optimal erfüllen kann.

Klebstoff, Schrauben, Nieten, Klammern, Federn, Ösen usw. für die Sätze in einem Text sind die Satzzeichen. Erst durch die Satzzeichen erhält ein Text seine Struktur und damit seinen Sinn bzw. seine Aussage. So wird eine Feststellung mit einem Punkt (.) beendet und eine Frage mit einem Fragezeichen (?).

Wenn Sie einen Computer besitzen (was für eine unsinnige Voraussetzung - wie sonst könnten Sie denn diesen Text lesen?), machen Sie einmal das Experiment, aus einem längeren Text mittels Suchen/Ersetzen alle Satzzeichen zu entfernen. Drucken Sie diesen Text dann aus und lassen Sie eine andere Person den Versuch machen, diesen Text laut vorzulesen. Am besten wandeln Sie noch alle großen Anfangsbuchstaben eines Satzes in Kleinbuchstaben um - nur an den Stellen, die eine Kleinschreibung zulassen, versteht sich. Das ist zwar ziemlich aufwändig, verstärkt aber den Aha-Effekt erheblich bei der Erkenntnis, wie wichtig Satzzeichen sind. 

Dabei können Sie auch erkennen, wie wichtig es ist, dass die Zeichen an der richtigen Stelle sitzen.

 

Gestern haben Sie erfahren, dass die Rechtschreibreform bei der Zeichensetzung aufgeräumt hat. Gleichzeitig wurden darüber hinaus noch einige "Notausgänge" geschaffen. Einen davon zeige ich Ihnen jetzt:

Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie ein Komma setzen müssen, verwenden Sie den Gedankenstrich (das Minuszeichen), eingeschlossen in eine vorangehende und eine nachfolgende Leerstelle. Gehen Sie aber sparsam damit um! Sonst erkennt man schnell, dass das eine Verlegenheitslösung ist.

Damit ziehen Sie sich geschickt "aus der Affäre" und verleihen Ihrem Text gleichzeitig ein wertvolles Aussehen.

Die Rechtschreibreform hat den Gedankenstrich erheblich aufgewertet. Er existierte zwar schon vorher, war aber wie das Komma strengen Regeln unterworfen. Das ist zum Glück Geschichte.

 

Dieses Kapitel möchte ich noch einmal zum Anlass nehmen, darauf hinzuweisen, nach welchem Prinzip dieser SprachKompetenz-Newsletter arbeitet. Ich möchte Ihnen keinesfalls die Regeln aus einschlägigen Lehrbüchern und Nachschlagewerken in umformuliertem Text wiedergeben, denn Sie könnten dieselben besser im Original selbst nachlesen.

Mein Ziel ist es, Sie in die Lage zu versetzen, mit bestimmten Merksätzen weitestgehend unabhängig zu werden von Duden & Co. Die Herausforderungen beim täglichen Umgang mit unserer Schriftsprache (und mit den gesprochenen Worten!) setzen keine höhere Schulbildung oder gar ein Germanistikstudium voraus, sondern sie sollten mit solidem Grundwissen effizient gemeistert werden können.

Ohnehin haben wir im bisherigen Verlauf des SKN vieles behandelt, das Sie in keinem einzigen Lehrbuch oder Nachschlagewerk finden - auch nicht im Internet und schon gar nicht an der germanistischen Fakultät einer beliebigen Uni, zu der Sie vermutlich nur in Ausnahmefällen Zugang haben.

Die Behandlung ebendieser Themen macht den eigentlichen Wert dieses SKN aus. Wenn Sie ein Gerät kaufen, erhalten Sie eine ausführliche Bedienungsanleitung und eine Kurzanleitung zur schnellen Inbetriebnahme. Wie gehen Sie vor?

Sie lesen die Kurzanleitung und können Minuten später einen Latte Macchiato zubereiten, Ihre Fotos ausdrucken, die nächste Fernsehsendung aufnehmen, auf dem Navigationsgerät ein Ziel eingeben oder - oder - oder. Erst wenn Sie den Kaffee-Automaten entkalken, die Farbpatronen wechseln, die Sendertabelle sortieren oder die Strecke ohne Autobahn berechnen und überdies ein Zwischenziel eingeben wollen, studieren Sie die ausführliche Bedienungsanleitung.

Genau so funktioniert dieser SprachKompetenz-Newsletter. Der SKN ist die effiziente Kurzanleitung, die gleichzeitig an entsprechenden Stellen auf die ausführliche Bedienungsanleitung verweist, welche nicht zum Lieferumfang gehört, da Duden & Co. diesen Markt bereits ausreichend versorgen.

Besonders mit den nirgendwo anders zu findenden Themen (z.B. bevor/solange, Alternative/Möglichkeit) halten Sie mit dem SKN ein wirksames Instrument zur Verbesserung Ihrer Sprachkompetenz in der Hand.

Nicht mehr und nicht weniger!

 

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.  
3. Kurze und vor allem vollständige Sätze sprechen.  
4. Texte korrigieren und Fehler und Korrektur dokumentieren.  
5. Testsätze der beiden bevor/solange - Tests bearbeiten.  
6. Vorläufig nicht mehr das Wort "Alternative" verwenden.  
7. Die Verwendung von "Worten" und "Wörtern" üben.
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SKN 52


 

Tag 53: Verbindung herstellen

Nein, wir wollen nicht telefonieren.

Wir machen uns Gedanken.

Über den Strich.

Den Gedankenstrich.

Ohne Leerstellen.

 

Also über den Bindestrich!

 

Der Bindestrich ist eine Verbindung zwischen zwei Wörtern. Wieder einmal gibt es Anlass, sich über die Rechtschreibreform zu freuen:

Es ist in Ihr Ermessen gestellt, ob Sie zwei Wörter zusammenschreiben oder dieselben einfach nur mit einem Bindestrich verbinden. Sie entscheiden darüber, welche der beiden Formen Ihrer beabsichtigten Aussage am besten dient. Die neuen Regeln lassen Ihnen völlig freie Hand.

 

Hören Sie also endlich auf,
über die Rechtschreibreform zu schimpfen!

 

Der Bindestrich hat einen kleinen Bruder: Er heißt Trennstrich. Der Trennstrich verbindet die Silben eines Wortes, und zwar genau dann, wenn das Wort nicht mehr in die Zeile passt und in der nächsten Zeile fortgesetzt werden soll. Das Wort wird also getrennt, die Silben bleiben verbunden.

Auch die Silbentrennung wurde vereinfacht.

Generell kann man sagen: Es wird getrennt wie man spricht. Am deutlichsten wird dies bei der Buchstabenkombination "st".

Trenne nie "st" - denn es tut ihm weh!

So haben wir in der Grundschule gelernt.

Heute schreiben wir:
Es ist noch kein Meis-
ter vom Himmel gefallen.

Ich - als Angehöriger einer älteren Generation - muss mich an diesen Anblick erst noch gewöhnen, das gebe ich zu. Aber das Problem der Silbentrennung wurde weitgehend entschärft.

 

Zurück zum Bindestrich:

Es ist erst einige Tage her, dass ich Ihnen ein kleines Stück geprägten Blechs vorgestellt habe, das mit einem monströsen Wort beschrieben wird und dadurch seinen kompletten Hintergrund preisgibt.

Die Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänsmützenkokarde. Es sind nicht weniger als acht einzelne Wörter, die allesamt auch eigenständig existieren und aus denen dieses Mammut-Wort zusammengesetzt ist. Donau, Dampf, Schiff, Fahrt, Gesellschaft, Kapitän, Mütze und Kokarde.

Zur besseren Lesbarkeit könnte das Wort auch folgendermaßen geschrieben werden:

Donau-Dampf-Schiff-Fahrt-Gesellschaft-Kapitän-Mütze-Kokarde.

Die real existierende Gesellschaft hieß abgekürzt übrigens DDSG, demnach schreibt man heute sinnvollerweise:

Donau-Dampf-Schifffahrt-Gesellschaft.

Noch übersichtlicher wäre:

Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft.

Aber das ist alles nur Theorie. In der Praxis hat dieses Unternehmen längst umfirmiert. Mit Rücksicht auf die Tatsache, dass keine Dampfschiffe mehr betrieben werden, nennt es sich jetzt

DDSG Blue Danube GmbH - in Anlehnung an den Walzer "An der schönen blauen Donau" des Wiener Walzerkönigs Johann Strauss Sohn und dem Trend folgend, Firmennamen durch Verwenden der englischen Sprache einen internationalen Touch zu geben. Aber die Abkürzung DDSG blieb immerhin als Markenzeichen erhalten. Geben Sie bei Google DDSG ein, dann erfahren Sie Näheres.

 

Bei allen Betrachtungen über den Namen dieses Verkehrsunternehmens ist Ihnen möglicherweise noch etwas anderes aufgefallen. Damit werden wir uns aber erst morgen beschäftigen. 

Heute halten wir als Ergebnis fest: Wörter können beliebig zusammengesetzt werden, indem sie zusammengeschrieben oder in ihrer ursprünglichen Form nur durch einen Bindestrich verbunden werden. Bei mehreren zu einem neuen Begriff zusammengesetzten Wörten ergibt sich daraus der Vorteil, dass man durch Anwenden beider Methoden in dem neuen Begriff deutlich machen kann, wo der jeweilige Schwerpunkt sitzt.

Beispiel:

Donau-Dampfschifffahrt oder Elbe-Dampfschifffahrt (Wien oder Dresden). In jedem Fall sind es (historische) Dampfschiffe; der hier wichtige Unterschied liegt in der Angabe des Flusses. Das wird durch Absetzen des Flussnamens durch einen Bindestrich besonders deutlich.

Bis morgen!

 

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.  
3. Kurze und vor allem vollständige Sätze sprechen.  
4. Texte korrigieren und Fehler und Korrektur dokumentieren.  
5. Testsätze der beiden bevor/solange - Tests bearbeiten.  
6. Vorläufig nicht mehr das Wort "Alternative" verwenden.  
7. Die Verwendung von "Worten" und "Wörtern" üben.
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Tag 54: Die Kunst der Fuge

Bei diesem Begriff denken viele Musik-Kenner sofort an Johann Sebastian Bach, jenen Leipziger Thomas-Kantor, der im 17. und 18. Jahrhundert eine Fülle von geistlichen und weltlichen Kompositionen geschaffen hat und damit auch einen eigenen unverwechselbaren Stil prägte. Eines seiner Werke nannte er "Die Kunst der Fuge".

Die Fuge ist eine bestimmte Kompositionsform. Sie steht für sich allein oder ist eingebunden in ein umfassendes Werk. Alle Komponisten haben sich mit dieser Form auseinandergesetzt und Fugen komponiert. 

Aber Musik ist nicht unser Thema. Daneben gibt es auch Handwerker eines bestimmten Gewerks im Baugewerbe, welche die Kunst der Fuge beherrschen müssen. Es sind die Maurer, die eine aus einzelnen Steinen zusammengesetzte Mauer - als letzten Schliff - verfugen. Spezieller Fugenmörtel wird dazu in die sichtbaren Zwischenräume zwischen den Steinen gestrichen, so dass die Mauer ein gleichmäßiges Aussehen erhält. 

Natürlich gehört die Bezeichnung dieser durchaus anspruchsvollen Tätigkeit eines Maurers nicht zum Vokabular der Maurer-Ausbildung, vielmehr ist sie wortspielartig angelehnt an J. S. Bach. Aber mit diesen Worten kommt wenigstens ein kleiner künstlerischer Aspekt zum Ausdruck, der beispielsweise in der Wahl der richtigen Fugenfarbe - passend zu den Steinen - von Bedeutung ist.

Liebe Fliesenleger, ich habe Euch nicht vergessen. Ihr beherrscht die Kunst der Fuge ebenfalls perfekt! Das stelle ich immer wieder mit Begeisterung fest.

 

Jedoch:

Weder die Musik noch das Handwerk soll uns heute interessieren. Wir richten unser Augenmerk auf eine dritte Zunft - auf die Autoren. Jeder, der Texte verfasst (oder spricht!), sollte die Kunst der Fuge beherrschen.

Was ist damit gemeint?

Begeben wir uns wieder nach Wien in die KuK-Monarchie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Unsere gute alte DDSG aus den letzten Tagen dient uns hier zum letzten Mal als Beispiel für ein Prinzip, um das es heute geht.

Ich hatte gedacht, dass ich drum herum komme, aber einmal muss es noch sein. Ich muss das Wort doch noch ein letztes Mal schreiben:

Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänsmützenkokarde.

Warum?

Sie können es sofort sehen, denn ich habe die Stellen fett hervorgehoben. Auch wenn es nicht immer wieder derselbe Buchstabe ist, sprechen wir hier vom Fugen-S. Der letzte Zwischenraum ist mit einem Fugen-N ausgefüllt. Nur der Vollständigkeit halber: Es gibt auch andere Buchstaben oder Buchstabengruppen, die als "Fugenmörtel" zwischen zwei Wörter eingefügt werden. Die Regeln hierfür sind nicht eindeutig. Als grobe Orientierung für das Einfügen des Fugen-S mag folgende Überlegung dienen:

Endet der Genitiv des ersten Wortes in der Zusammensetzung mit einem s, so wird dieses zum Fugen-S, außer das zweite Wort beginnt mit S.

Beispiel:
Einkommensteuer - aber: Einkommensbesteuerung

Endet der Genitiv des ersten Wortes in der Zusammensetzung mit einem e, so wird der letzte Buchstabe des Genitiv Plural zum Fugen-Buchstaben.

Beispiele:
Steppe und Wolf: Steppenwolf. Wanne und Bad: Wannenbad. Mütze und Kokarde: Mützenkokarde

 

Bestehen erhebliche Zweifel, ob ein Fugen-S oder Fugen-N einzufügen ist, gibt es drei Möglichkeiten:

  1. Sie schlagen nach bei Duden oder Wahrig o.ä. - das kostet die meiste Zeit.
     
  2. Sie verzichten vollständig auf den "Fugenmörtel" - das sieht nicht sofort fehlerhaft aus und wird, wenn überhaupt, nur von Germanistik-Spezialisten (oder notorischen Besserwissern) bemerkt.
     
  3. Sie verwenden den Bindestrich. Das ist am einfachsten. Aber es sollte nicht zu oft passieren.

Mit dieser Empfehlung dürften Sie in der Lage sein, dieses wirklich nicht einfache Kapitel für sich abzuhaken. 

Wie gesagt, wir machen keinen Deutschunterricht, sondern suchen nach effizienten Lösungen zur fehlerfreien Textproduktion mit geringstmöglichem Aufwand.

Bis morgen!

Herzlichst

Ihr Hans-Werner Leopold

P.S.: in einem von mir geschriebenen Computerprogramm werden Abschlagsrechnungen erstellt. Diese hatte ich fast zehn Jahre lang mit dem Wort "Abschlagrechnung" überschrieben. Dann stellte sich ein Kunde quer und verlangte das Einfügen eines Fugen-S. Er hatte, nebenbei bemerkt, die Möglichkeit, das Formular selbst zu ändern. Dennoch musste ich das besorgen.

Leute gibt's ...

Ich habe das zum Anlass genommen, dieses Thema in den SKN aufzunehmen.

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.  
3. Kurze und vor allem vollständige Sätze sprechen.  
4. Texte korrigieren und Fehler und Korrektur dokumentieren.  
5. Testsätze der beiden bevor/solange - Tests bearbeiten.  
6. Vorläufig nicht mehr das Wort "Alternative" verwenden.  
7. Die Verwendung von "Worten" und "Wörtern" üben.
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SKN 54


 

Tag 55: Ausgelassen

Keine Sorge!

Wie Sie sehen, wird dieser Newsletter keineswegs ausgelassen.

Auch sollen mit der Überschrift nicht etwa überschäumende Freude und Begeisterung zum Ausdruck kommen.

Nein - ganz anders:

Gestern war das Einfügen einzelner Buchstaben das generelle Thema, heute dagegen befassen wir uns mit dem Weglassen einzelner Buchstaben - wir lassen sie also aus.

Thomas hat ein neues Fahrrad. Wessen Fahrrad ist es nun?

Es ist Thomas' Fahrrad. Nicht Thomass Fahrrad. Wolfgang beneidet ihn darum, denn Wolfgangs Fahrrad ist ziemlich alt.

Die Regel ist klar: Endet ein Name auf s, ss, ß, tz, z oder ce (z.B. Alice), so wird das zusätzlich notwendige s für den Genitiv ausgelassen und durch ein Auslassungszeichen (einen Apostroph) ersetzt. Das gilt aber nur dann, wenn der Name ohne Artikel verwendet wird. So heißt es in der Bibel: Das Evangelium des Matthäus - ohne Apostroph. Für die anderen Evangelisten gilt dasselbe: Markus, Lukas und Johannes. J. S. Bach hat also seine berühmte Matthäus-Passion nach Matthäus' Evangelium komponiert.

 

Alle anderen Auslassungen sind freiwillig:

Wie war's? Hat's geklappt? Kommen S' gern vorbei, wann's Ihnen passt!

Wann und wie Sie einen Apostroph einsetzen, wissen Sie jetzt. Es gibt weitere Möglichkeiten des Auslassens von Buchstaben, Buchstabengruppen oder ganzen Textteilen. Am besten wird unsere Schreib- und Lesefaulheit unterstützt durch die eben gerade angewendete Technik des Ergänzungsstrichs. Diese Technik wird häufig verwendet. Sie ist elegant und beschleunigt erheblich den Lesefluss ohne Verständnisverlust.

Aber gerade bei dieser Technik werden häufig Fehler gemacht
(z.B. Schreib und -Lesefluss
oder Schreib und Lese-fluss
- achten Sie mal drauf, wenn Sie irgendetwas lesen).
Dabei ist es ganz einfach: Ersetzen Sie den weggelassenen Wortbestandteil durch einen Strich. Buchstabengenau!

Eine dritte wichtige Methode der Auslassung sind die drei Punkte innerhalb eines Zitats.  

Zitate kommen oft sehr "ausgelassen" daher: In wissenschaftlichen Texten, in denen der Autor Bezug nimmt auf einen anderen Text, muss dieser Autor darauf achten, den fremden Text korrekt wiederzugeben. Dort steht oft eine Menge Inhalt, der für das Zitat nicht von Belang ist, aber unglücklicherweise in die zu zitierende Aussage eingebettet wurde. Dieser für das Verständnis nicht wichtige Teil des Textes kann dann ausgelassen werden, indem statt seiner nur drei Punkte gesetzt werden.

Ein Beispiel finden Sie übrigens im Newsletter 29 am Schluss. Dort habe ich diese Technik verwendet, um Ihnen eine falsche Formulierung zu zeigen. Da es sich um ein Zitat handelte, musste ich den Text vollständig wiedergeben und habe am Anfang und am Schluss mit jeweils drei Punkten die Teile des Textes ausgelassen, die für das Verständnis meiner Aussage nicht wichtig waren.

 

Der Umgang mit fremden Texten ist eine hochsensible Angelegenheit. Seit der Plagiatsaffäre des ehemaligen Verteidigungsministers werden immer wieder neue Fälle bekannt, bei denen Personen in herausragender Position (bislang in der Politik) entsprechendes Fehlverhalten in deren Doktorarbeiten vorzuwerfen ist. Nicht nur die betroffenen Kandidaten, sondern auch deren wissenschaftliche Betreuer sowie die Universitäten selbst geraten dabei in Misskredit.

Die "Dunkelziffer" dieser Plagiate dürfte erschreckend hoch sein.

 

Geklaut wurde schon immer. Menschen sind latent kriminell (latent: lat. = verborgen, versteckt). Das liegt in unserer Natur. Die Kunst des Aufbaus und der Pflege einer menschlichen Gesellschaft besteht darin, wirksame Mechanismen zu schaffen, die den Ausbruch unserer Kriminalität verhindern. Ich beschränke mich hier auf das Delikt "Diebstahl geistigen Eigentums".

Bei diesem Prozess erleiden wir permanent Rückschläge. Der größte Rückschlag in der Geschichte ereilte uns durch die Entwicklung und Ausbreitung des Internet.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Das Internet selbst ist weder gut noch böse. Aber wie in vielen anderen Bereichen des Lebens verläuft die Entwicklung so, dass Bösewichte die ersten Nutzer einer neuen Technologie sind und dass erst danach Vorkehrungen getroffen werden, jenen Bösewichten das Handwerk zu legen.

Die informationstechnischen Möglichkeiten des Internet sind so groß, dass schreibfaule Doktoranden aus Bequemlichkeit und aus Mangel an moralischer Integrität aufgrund der uns allen innewohnenden latenten Kriminalität diese Möglichkeiten nutzen und - siehe Guttenberg - ihre Doktorarbeit überwiegend kopieren statt selbst verfassen.

Erst jetzt bzw. allmählich kommen endlich auch die Bewohner der Elfenbeintürme - also die Doktorväter (und -mütter) an den Universitäten - darauf, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und Doktorarbeiten zuallererst einem Plagiatstest zu unterziehen.

Allgemeinbildende Schulen sind da schon weiter. Dort lernen die Schüler bereits seit geraumer Zeit, dass es sich nicht auszahlt, auch noch so kleine Hausarbeiten "zusammenzukopieren".

"Wehret den Anfängen!" warnten schon die alten Römer.

 

Trotz aller ideologisch begründeten Schulreformen bei jedem Regierungswechsel und trotz des chronischen Lehrkräftemangels aufgrund der extrem kurzsichtigen Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte schaffen es die Schulen, den Schülern doch eine vernünftige Sprachkompetenz zu vermitteln. Der Erfolg hängt allerdings vom Verhalten jedes Einzelnen ab.

Kenntnis der Regeln ist notwendig, aber nicht hinreichend für eine hohe Sprachkompetenz. Von Ausnahmen abgesehen versuche ich gar nicht erst, Ihnen ein komplettes Regelwerk zu vermitteln. Regeln können Sie notfalls selbst nachschlagen.

Ich möchte Sie vor allen Dingen sensibilisieren für den verantwortungsvollen Umgang mit der Sprache. Irgendwo sind nämlich auch Sie ein Vorbild - für Ihre eigenen Kinder ebenso wie für Ihnen anvertraute Menschen, die Sie zu führen oder anzuleiten haben.

Erziehung und Bildung funktionieren nur mit Vorbildern. Suchen Sie sich die richtigen Vorbilder und übernehmen Sie Verantwortung als Vorbild für Andere.

Auch und vor allem mit Ihrer Sprache!

Unsere Gesellschaft braucht Sie!

 

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.  
3. Kurze und vor allem vollständige Sätze sprechen.  
4. Texte korrigieren und Fehler und Korrektur dokumentieren.  
5. Testsätze der beiden bevor/solange - Tests bearbeiten.  
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Tag 56: Medien

Ich hatte es Ihnen in einer sehr frühen Lektion schon angekündigt: Wir müssen uns unbedingt mit den Medien beschäftigen.

Medien sind alle Einrichtungen, von denen Sie mit Informationen versorgt werden oder die Ihnen zur Unterhaltung dienen. Da sind zunächst einmal Bücher. Sie lesen doch hoffentlich immer noch fleißig? Dann folgen die Zeitschriften und die Zeitungen. Diese Medien werden zusammenfassend als Printmedien bezeichnet (print = alles, was gedruckt ist).

Lange Zeit waren Printmedien die einzige Informationsquelle, abgesehen vom gesprochenen Wort. Erst im vergangenen Jahrhundert entstanden weitere Medien: Radio, Schallplatten, Film, Fernsehen, CD, DVD, Internet usw.

Das Wissen der Menschheit konnte vor der Erfindung des Buchdrucks nur mittels handgeschriebener Dokumente von Generation zu Generation weitergegeben werden. Dementsprechend klein war der Kreis derjenigen Menschen, die Zugang zu diesen Schriften hatten. Es waren Geistliche, deren im Laufe der Jahrhunderte gewachsene Bibliotheken in Kirchenarchiven und Klöstern das Wissen beherbergten. Sie wachten eifersüchtig darüber, dass dieses Wissen nicht in die "falschen Hände" gelangte.

Damals wie heute galt die Aussage: Wissen ist Macht.

Solange der Klerus über das Wissen herrschte, hatte er die Macht. So ist zu erklären, dass die Kirche, allen voran der Papst, einen erbitterten Kampf führte gegen Menschen, die wissenschaftliche Erkenntnisse hatten, welche nicht in das Weltbild der Kirche passten.

Die Geschichte Europas ist voll von Ereignissen, die diesen Machtkampf widerspiegeln. Das reicht von den Kreuzzügen über die Reformation bis in die Neuzeit, als erst in der zweiten Hälfte des vergangenen 20. Jahrhunderts der Vatikan die Lehren und Erkenntnisse von Galileo Galilei, Johannes Kepler und Isaac Newton offiziell anerkannte - zu einer Zeit, als der erdnahe Weltraum längst erforscht war.

 

In unserer abendländischen Kultur gehört der allgemeine Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen zu den Errungenschaften unserer Zeit. Insbesondere durch die Flut von Druckerzeugnissen aller Art und durch das Internet können wir uns über alles informieren. Rundfunk und Fernsehen - oder wie es korrekt heißen muss: Ton- und Fernsehrundfunk - bieten uns alles, was zur Information, zur Unterhaltung und zur Zerstreuung nötig ist - allerdings mit einem fatalen Effekt:

Es bedarf in aller Regel nur noch eines Knopfdrucks (einer Taste auf der Fernbedienung), um uns die schöne oder grausame bunte Welt in die eigenen vier Wände zu holen.

Zwei sehr wichtige Dinge bleiben dabei auf der Strecke:

Erstens:
Die Lernfähigkeit. Wir werden faul und wissen bald nicht mehr, wie wir unsere Freizeit gestalten sollen. Alles wird "vorgekaut". Immer mehr gleiten wir in die virtuelle Welt und verlieren das Gefühl für das soziale Miteinander.

Zweitens:
Die Wahrheit. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen entpuppen sich die Informationen über die Medien als Meldungen, die falsch oder unvollständig sind und uns damit ein verkehrtes Bild der Realität vermitteln. Was noch viel schwerer wiegt in der Informationsübermittlung, ist die Wortwahl, mithilfe derer derselbe Tatbestand beim Empfänger ganz unterschiedliche Interpretationen auslöst.

 

Durch diesen Effekt entwickelt sich unsere Gesellschaft wieder zurück zu den überwunden geglaubten Strukturen des frühen Mittelalters, ohne dass wir etwas davon bemerken: Nur wenige Wissende, die im Besitz der wahren Informationen sind, sorgen in Zusammenarbeit mit einigen Mächtigen in Politik und (Medien-)Wirtschaft dafür, dass nur diejenigen Informationen uns erreichen, die uns nicht aufbegehren lassen gegen die Missstände in unserer Gesellschaft.

Es gehört zu den positiven Eigenschaften der Demokratie, dass diese Manipulation nur unvollkommen funktioniert. Dennoch nehmen wir Manipulation nur sehr eingeschränkt und oft erst viel zu spät wahr.

Wer im Besitz einer überdurchschnittlichen Sprachkompetenz ist - und damit sind wir wieder beim Thema, der ist viel besser und vor allem früher in der Lage, Entwicklungen zu erkennen und ihnen, falls nötig, wirksam entgegenzutreten. Ich erinnere hierzu an meine mehrfach geäußerte Feststellung:

Es fallen immer erst Worte, bevor Taten folgen.

 

Es gibt zum Glück in unserer Gesellschaft etliche Publikationsorgane (kritische Zeitungen, Fernsehmagazinsendungen), die immer wieder den Finger in die Wunden legen und dafür sorgen, dass wir uns nicht allzu weit entfernen von Wahrheit, Aufrichtigkeit, Anstand und Toleranz, jenen Tugenden, die wir uns alle bei unserem jeweiligen Gegenüber wünschen.

Leider werden diese Organe zu wenig und zu selten zur Kenntnis genommen. Sie erreichen keine große Auflage bzw. erhalten oft nicht die besten oder wenigstens zweitbesten Sendezeiten.

 

Langsam schließt sich der Kreis:

Wie stellen wir sicher, dass wir uns nicht auf lange Sicht wenigen machthungrigen und geldgierigen Menschen ausliefern?

Wir müssen dafür sorgen, dass wir, unsere Mitmenschen, unsere ausländischen Mitbürger und vor allem unsere Kinder eine Sprachkompetenz erlangen, die uns alle dazu befähigt, die Gesellschaft kritisch zu bewerten und durch eigenes Denken, Argumentieren und Handeln zu verbessern.

Die Elementarbausteine dazu sind:

  • Lesen statt Fernsehen.
  • Unterhalten statt Schmollen.
  • Vorbild sein statt Anordnen
  • Überzeugen statt Befehlen.
  • Argumentieren statt Schlagen.
  • Tolerieren statt Bekämpfen.
  • Fragen statt Hinnehmen.
  • usw.

 

Wir können es schaffen! 

 

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.  
3. Kurze und vor allem vollständige Sätze sprechen.  
4. Texte korrigieren und Fehler und Korrektur dokumentieren.  
5. Testsätze der beiden bevor/solange - Tests bearbeiten.  
6. Vorläufig nicht mehr das Wort "Alternative" verwenden.  
7. Die Verwendung von "Worten" und "Wörtern" üben.
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Tag 57: Beziehungskiste

Für das, was ich Ihnen heute erzählen möchte, ist die Überschrift eigentlich falsch. Aber sie klingt besser - "macht mehr her", wie man so schön sagt.

Korrekt müsste es heißen:

Bezugskiste.

Noch genauer: Heute geht es um das Thema "Bezug".

Bevor wir damit beginnen, verweilen Sie gern noch ein paar Sekunden auf dem Wort Bezugskiste. Es ist zusammengesetzt aus den Wörtern "Bezug" und "Kiste", die mit dem sprachlichen Mörtel des Fugen-S zusammengehalten werden. Das zweite Wort "Kiste" steht wie in anderen Wortverbindungen für eine Sammlung von Gedanken, Ereignissen und Umständen. Sogar als eigenständiges Wort verwenden wir die Kiste, um damit alle Aspekte eines Themas mit einem einzigen zusammenfassenden Wort zu benennen.

Das ist umgangssprachlich und wird möglicherweise auch nur regional verwendet.

Genug - lassen wir diese Kiste...

 

Jetzt zum Thema:

Erst einmal ein Satz, in dem dieses Thema wichtig wird:

Die Politiker greifen in Gegenwart ihrer Wähler populäre Themen auf, damit sie nicht in Vergessenheit geraten, was bei ihnen oft geschieht, wenn sie nicht ständig nachhaken und sie immer wieder daran erinnern, dass sie außerordentlich wichtig und bei ihnen als Experten gut aufgehoben sind.

Verstanden?

 

Dann beantworten Sie mir bitte folgende Fragen:

  • Wer soll nicht in Vergessenheit geraten?
  • Bei wem geschieht das oft?
  • Wer muss ständig nachhaken?
  • Wer wird immer wieder daran erinnert, dass...?
  • Wer ist außerordentlich wichtig?
  • Wer sind die Experten?

 

Wenn Sie diese Fragen nicht sofort beantworten konnten, wovon ich ausgehe, dann liegt das daran, dass Sie nicht auf Anhieb wissen, wer oder was mit "sie" und "ihnen" gemeint ist - oder besser ausgedrückt: worauf sich "sie" und "ihnen" jeweils bezieht.

 

Jetzt formulieren wir den Satz um, indem wir die Wörter "sie" und "ihnen" durch andere Wörter ersetzen:

Die Politiker greifen in Gegenwart ihrer Wähler populäre Themen auf, damit diese nicht in Vergessenheit geraten, was bei jenen oft geschieht, wenn sie nicht ständig nachhaken und jene immer wieder daran erinnern, dass diese außerordentlich wichtig und bei ihnen als Experten gut aufgehoben sind.

Schon besser - weil verständlicher. Denn erst jetzt wird klar, dass

  • die Themen nicht in Vergessenheit geraten sollen,
  • das oft bei den Wählern geschieht,
  • die Politiker ständig nachhaken müssen,
  • die Wähler immer wieder daran erinnert werden müssen, dass ...,
  • die Themen außerordentlich wichtig sind und
  • die Politiker die Experten sind.

 

Woran liegt es, dass Sie den Satz in seiner zweiten Fassung besser verstehen?

Es ist von Politikern, Wählern und Themen die Rede, und zwar - und das ist ganz wichtig! - in genau dieser Reihenfolge. Alle daran angehängten Nebensätze beziehen sich auf jeweils unterschiedliche Wörter aus diesen drei Begriffen. Ein "sie" oder "ihnen" bezieht sich auf die Politiker, ein anderes auf die Wähler, ein weiteres auf die Themen. Weil diese Bezüge alle gleich lauten, wird nicht sofort ersichtlich, worauf sie jeweils verweisen.

Hier gibt es eine eindeutige Verabredung:

Auf den zuletzt genannten Begriff (Themen) wird mit "diese" verwiesen, auf den vorletzten Begriff (Wähler) mit "jene". Der Verweis auf den ersten Begriff bleibt bei "sie", weil es sich hierbei um das Subjekt (den Satzgegenstand) des Satzes handelt.

 

Aus Spaß verändern wir einmal die Reihenfolge im Haupsatz, lassen aber die Nebensätze unverändert:

Die Politiker greifen populäre Themen in Gegenwart ihrer Wähler auf, damit diese nicht in Vergessenheit geraten, was bei jenen oft geschieht, wenn sie nicht ständig nachhaken und jene immer wieder daran erinnern, dass diese außerordentlich wichtig und bei ihnen als Experten gut aufgehoben sind.

Hier schließt man sofort daraus, dass die Wähler nicht in Vergessenheit geraten - und die Themen werden daran erinnert, dass die Wähler außerordentlich wichtig sind ... da wird das Ganze absurd und stimmt vorn und hinten nicht. 

 

Keine Sorge - so komplizierte Sätze kommen im wirklichen Leben kaum vor. Aber eines wird immerhin deutlich:

"Dieses" ist gefühlsmäßig (im Sinne des Sprachgefühls) näher dran als "jenes". Spüren Sie das auch? 

Damit weiß man sofort, dass "diese" sich auf das nächstgelegene Wort bezieht, also auf das zuletzt genannte, und "jenes" auf das davor genannte, also weiter entfernt stehende Wort. 

 

Sehr oft fallen Sätze wie:

Der Mann rollt den Stuhl seines Kollegen beiseite, damit er nicht dauernd im Weg steht ...

Wer? Der Stuhl oder der Kollege? 

Wenn der Stuhl gemeint ist, ist es "jener" statt "er", wenn der Kollege gemeint ist, ist es "dieser" statt "er".

 

Obwohl man im Rundfunk sehr oft Sätze hört, bei denen der Bezug nicht klar ist, fällt es ziemlich schwer, treffende Beispielsätze zu finden. Auch hier "schreibt das Leben die besten Romane". Halten Sie die Ohren offen, wenn Journalisten über irgendetwas berichten. Ich tu es auch. Und ich werde hier noch Beispiele anfügen, wenn ich es schaffe, diese sofort aufzuschreiben.

Gleich im Anschluss an diesen Text. Versprochen. Wenn jetzt keine Beispiele folgen, hatte ich noch keine Gelegenheit, ein solches einzufangen.

 

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold


P.S.: Es hat lange gedauert. Aber heute, am 2. Oktober 2014, ist es mir gelungen, eine Radio-Meldung von NDR Info aus den 19 Uhr - Nachrichten wörtlich festzuhalten. Dort hieß es zum Thema Misshandlung von Flüchtlingen auch in Hamburg: "Der Sicherheitsmann misshandelte einen Flüchtling so stark, dass seine Jacke zerriss."

Wessen Jacke? - Die des Sicherheitsmannes oder die des Flüchtlings? 

Gemeint war sicher: "Der Sicherheitsmann misshandelte einen Flüchtling so stark, dass dessen Jacke zerriss." 


Aber es gibt noch deutlichere missverständliche Beispiele! 

 

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.  
3. Kurze und vor allem vollständige Sätze sprechen.  
4. Texte korrigieren und Fehler und Korrektur dokumentieren.  
5. Testsätze der beiden bevor/solange - Tests bearbeiten.  
6. Vorläufig nicht mehr das Wort "Alternative" verwenden.  
7. Die Verwendung von "Worten" und "Wörtern" üben.
SKN57
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SKN 57


Tag 58: Begabung

Der SprachKompetenz-Newsletter nähert sich seinem Ende. Heute ist der drittletzte Tag. Vielleicht machen Sie sich schon Sorgen darüber, dass ein bestimmtes Thema unserer Sprache noch nicht behandelt wurde, und fragen sich möglicherweise, wann das denn noch geschehen könne ...

Ja, ganz recht – soeben habe ich etwas bewusst angewendet, das Sie vielleicht bisher vermissen:

Wo bleibt das Thema "Konjunktiv (Möglichkeitsform)"?

Zu Beginn dieses Newsletter-Seminars habe ich Ihnen ausführlich meine Motivation für dieses Seminar erläutert. Dabei habe ich auch erwähnt, dass ich kein Germanist und kein Pädagoge bin. Trotzdem halte ich mich für fähig, vielen Menschen zu einer hohen Sprachkompetenz zu verhelfen. Dies habe ich seinerzeit ausführlich begründet.

Beim Thema Konjunktiv stoße ich allerdings an meine Grenzen. Nicht meine Fähigkeit, diese grammatische Form richtig zu verwenden, ist begrenzt, wohl aber, Anderen dieses Thema didaktisch einwandfrei zu vermitteln. Das kann ein Deutschlehrer besser.

Ich hatte schon genug damit zu tun, das "bevor-solange-Problem" verständlich zu erklären. Es hat sehr lange gedauert, bis ich selbst herausgefunden hatte, wie man das formal begreifen kann, was ich selbst intuitiv schon immer richtig gemacht hatte. Das Thema "Konjunktiv" ist für mich ungleich komplizierter zu erklären. Ganz sicher könnte ich eines Tages auch dieses Thema verständlich vermitteln, wenn ich die Zeit hätte, das zu lernen. Aber die Zeit habe ich nicht, und für meine eigene Sprachkompetenz brauche ich sie auch nicht, denn ich beherrsche dieses Thema in ausreichendem Umfang für meine eigenen Belange. Wie ich das gelernt habe, kann ich heute nur noch vermuten: Grundstein war sicher der Deutschunterricht in der Schule, parallel dazu hatte ich ein gebildetes Elternhaus. Später hatte ich überwiegend Umgang mit akademisch gebildeten Menschen, und seit mehr als 40 Jahren bin ich mit einer Deutschlehrerin verheiratet.

Ich besitze also, was man im Sport als "Heimvorteil" bezeichnet.

Aber einen ganz wichtigen Punkt – nach meiner Einschätzung den wichtigsten Punkt überhaupt – habe ich noch nicht erwähnt: Begabung.

Begabung ist kein Verdienst, sondern eine biologische Tatsache. "Gebildet" ausgedrückt: Begabung ist eine Disposition. Begabung wird vererbt oder entsteht durch eine Mutation (Fachausdruck für genetische Veränderung). Begabung wirkt sich auch erst dann aus, wenn sie gefordert oder gefördert wird – oder beides.

Zwischen gefordert und gefördert besteht ein großer Unterschied:

Am Beispiel der Musikalität (eine spezielle Begabung) lässt sich dieser Unterschied leicht erklären. Ein musikalischer Mensch erkennt an der Tonhöhe und Obertonzusammensetzung eines Geräusches viel eher eine herannahende Gefahr als ein unmusikalischer Mensch. Im Extremfall (Auto oder Raubtier) kann also diese Begabung gefordert sein, um zu überleben. Wer unmusikalisch ist, wird überfahren oder gefressen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ach - könnten Sie mal bitte eben mit anfassen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir müssen die Kirche wieder ins Dorf zurücktragen ...

 

 

 

 

 

 

ZUUUU -

 

 

 

 

GLEICH !!!

 

 

 

 

 

 

Vielen Dank.

Sehr nett von Ihnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Machen wir weiter:  

Musikalität muss, nachdem sie entdeckt wurde, gefördert werden, wenn der musikalische Mensch ein Instrument spielen möchte. Von allein kann man allenfalls vielleicht "richtig" singen, aber sehr bald ist auch dort Gesangsunterricht vonnöten, also Förderung.

 

Es gibt so viele Begabungen, wie es Menschen gibt. Eine weitere spezielle Begabung ist das Sprachgefühl. Wer diese Begabung besitzt, lernt leicht Fremdsprachen, schreibt gute Texte, besitzt einen großen Vorsprung vor Anderen beim Erwerb einer hohen Sprachkompetenz. Eine dritte wichtige Begabung ist die mathematisch-naturwissenschaftliche Begabung, eng verwandt mit logischem Denken.

Für diese drei Begabungen nenne ich einige herausragende Persönlichkeiten:

Musikalität:
Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart.

Naturwissenschaft:
Albert Einstein und Stephen Hawking.

Sprachgefühl:
Eine Mitarbeiterin einer Bootsvermietung in Südfrankreich, die sieben (!) europäische Sprachen fließend sprechen konnte - und nach eigenem Bekunden noch einige weitere, nicht ganz so fließend.

 

Begabungen helfen beim Lernen. Lernen ist das Handwerk, das aus einer Begabung eine Fähigkeit entstehen lässt. Dieser Aspekt ist extrem wichtig für die Berufswahl. Es gibt viele musikalische Menschen, aber nur wenige Musiker. Viele Menschen besitzen mehr oder weniger Sprachgefühl, aber nur wenige werden Dolmetscher. Auch die mathematisch-logisch-naturwissenschaftliche Begabung ist entgegen allgemeiner Meinung sehr verbreitet. Aber nur wenige (insbesondere wenige weibliche) Menschen trauen sich, allen Vorurteilen zum Trotz diese Begabung wirklich zu nutzen. 

Ein individueller Mix aus diesen und vielen weiteren Begabungen ist bei allen Menschen vorhanden. Seine eigenen Begabungen zu entdecken ist ein spannendes Abenteuer und führt oft zu überraschenden Ergebnissen.

Und jetzt komme ich wieder zurück auf den Konjunktiv: Mir macht er keine Schwierigkeiten. Vielleicht geht es Ihnen sogar genauso. Sie wissen es nur noch nicht. In den vergangenen 57 Tagen haben wir uns mit vielen Themen unserer Sprache beschäftigt. Für viele Begabungen war etwas dabei. Verstehen Sie dies bitte als Anregung, nach Ihren eigenen Begabungen zu suchen. Wenn Sie den Konjunktiv nicht perfekt beherrschen, dann gehen Sie damit einfach genauso um wie mit der "Alternative". Sollte Ihr angeborenes Sprachgefühl vorerst nicht ausreichen, den Konjunktiv fehlerfrei zu verwenden, haben Sie, insbesondere nach der Lektüre eines oder mehrerer Bücher, etliche Möglichkeiten, anders zu formulieren.

Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass Sie gerade durch die Lektüre einiger guter Bücher eben doch in die Lage kommen, den Konjunktiv richtig einzusetzen. Lassen Sie es einfach geschehen.

Und wenn nicht: Im täglichen Leben fällt das niemandem auf.

Was auffällt, haben wir eingehend behandelt. Der SKN ist kein Ersatz für zehn Jahre Schule. Aber er ist ein Hobel für das grobe Holz einer verkommenen Sprachkompetenz. Er enthält auch etwas Schleifpapier für die feinere Behandlung der Oberfläche. Den Konjunktiv jedoch finden Sie erst in der Politur.

Ich überlasse es ganz bewusst Ihnen, wie weit Sie gehen möchten bei der Veredelung Ihrer Sprachkompetenz.

 

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.  
3. Kurze und vor allem vollständige Sätze sprechen.  
4. Texte korrigieren und Fehler und Korrektur dokumentieren.  
5. Testsätze der beiden bevor/solange - Tests bearbeiten.  
6. Vorläufig nicht mehr das Wort "Alternative" verwenden.  
7. Die Verwendung von "Worten" und "Wörtern" üben.
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SKN 58


Tag 59: Ziel erreicht?

Heute ist der letzte Tag mit Fachinformationen. Morgen werde ich mich von Ihnen verabschieden. Gleichzeitig werde ich Ihnen aber noch einige Tipps mit auf den Weg geben.

 

Ich möchte heute das, was wir gelernt haben, zusammenfassen, damit Sie eine Art Checkliste erhalten, um nicht immer wieder aufwändige Nachschlage-Aktionen starten zu müssen.

Bevor ich diese Checkliste nun liefere, gestatten Sie mir noch ein paar generelle persönliche Bemerkungen:

Bei der Arbeit an diesem Newsletter-Seminar, das ich anspruchsvoll "SprachKompetenz-Newsletter" genannt habe, habe ich bestimmt genauso viel dazugelernt, wie Sie im Verlauf dieses Seminars. Allerdings waren die Inhalte unterschiedlich. So waren die Dinge, die Sie gelernt haben, bei mir natürlich schon vorhanden, sonst hätte ich niemals dieses Seminar erstellen können.


Aber ich habe in anderen Aspekten viel gelernt. Ich habe zum Beispiel gelernt, wie man Texte schreibt. Gut – ich konnte das schon vorher – und sicherlich auch ganz gut, aber dieses Seminar stellt alles in den Schatten, was ich bisher an Schriftlichem produziert habe. Da ist insbesondere der Umfang zu nennen. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so viel Text am Stück produziert, wie für diesen SKN. Schon gar nicht in so kurzer Zeit.

Das Gespür für die Aufnahmefähigkeit meiner Leser ist eine neue Erfahrung. Ebenso neu für mich ist die Methode, nach der ich vorgegangen bin. Bei allen vorangegangenen Schreib-Projekten wusste ich in den einzelnen Phasen bzw. Kapiteln vorher, was ich schreiben wollte. Ich hatte schon vorher eine qualitative und eine quantitative Vorstellung vom Inhalt.


Vor Beginn der Produktion dieses Seminars hatte ich nur eine Handvoll Beispiele, die mich immer wieder störten, und ich hatte vereinzelt auch Probleme damit, schlüssige Erklärungen zu finden für das, was ich instinktiv richtig zu machen gewohnt war. Ich bin eben kein Germanist und schon gar kein Pädagoge. Vielleicht erinnern Sie sich an die Lektionen mit bevor und solange. Dort hatte ich schon ein paar Worte darüber verloren. 


Dieses Mal war alles anders. Ausgehend von den paar Besserwissereien, die ich im Kopf hatte, ahnte ich nur, dass noch viel mehr zu schreiben war, als ich bis dahin wusste.

Aber ich hatte den erklärten Willen, ein Produkt zu schaffen, mit dem ich Anderen sinnvoll helfen und dabei gleichzeitig Geld verdienen kann.

 

Dann besann ich mich auf meine Fähigkeiten, habe mir klar gemacht, dass ich einiges zu bieten habe und fing schließlich mit dem Schreiben an. Dabei geschah etwas, das ich zwar von Anderen mehrfach gehört und gelesen hatte, womit ich allerdings noch nicht über eigene Erfahrungen verfügte:

Nachdem ich die ersten Sätze niedergeschrieben hatte, kamen die nächsten plötzlich ganz von selbst. Wer das nicht einmal ausprobiert hat, kann kaum nachempfinden, was da in einem selbst vorgeht. Ich kann es jedem nur dringend empfehlen, diesen Prozess selbst zu durchleben. Es lohnt sich – in vielerlei Hinsicht!


Ein "Abfallprodukt" dieses Prozesses ist nebenbei entstanden:

Als Präsident eines örtlichen Lions-Clubs hatte ich mir vorgenommen, eine gute Idee meiner Amtsvorgängerin aufzugreifen bzw. fortzusetzen und auf unserer Weihnachtsfeier eine passende Geschichte auszuwählen und vorzulesen. Ich merkte sehr schnell, dass ich kaum Zeit hatte, eine solche zu finden, obwohl meine Frau, die über eine reichhaltige Bibliothek verfügt, mir jede erdenkliche Unterstützung gewährte. Schließlich packte ich alle Bücher beiseite und beschloss – ohne eine noch so vage Idee – selbst eine Geschichte zu schreiben. Vorgabe: Weihnachtliches Thema, in höchstens zehn Minuten zu lesen, in der Gegenwart handelnd und ein auf einem Wortspiel beruhendes Happy End als Pointe.

Die Stoppuhr lief.

Zu Beginn: Keine Idee.

Dann: Analyse meines persönlichen Umfeldes, Personen – Schicksale – Ereignisse – und plötzlich der Einfall, orientiert an zwei real existierenden Personen: Zwei Handlungsebenen – Gegenwart und Erinnerungen an die Schulzeit. Die Protagonisten: Eine junge Frau und ihre Jugendliebe, die plötzlich wieder auftaucht. Ein abgedroschenes Thema, etwas kitschig, aber mit entsprechenden sprachlichen Mitteln dennoch spannend – bis zum letzten Wort.

Nach drei Stunden war die Geschichte fertig. Drei Stunden!

Ich konnte es selbst kaum glauben. Ich war schweißgebadet wie nach einer anstrengenden Radtour.

Die Geschichte kam sehr gut an!

 

Mit dieser Erfahrung arbeitete ich fortan an diesem Seminar weiter. Und es klappte! Hatte ich eben eine Lektion fertig, kam sofort die Idee für eine Fortsetzung bzw. ein neues Thema. Dabei sind mir Dinge eingefallen, an die ich schon lange nicht mehr gedacht hatte.


Um nun jedoch nicht "vom Hundertsten ins Tausendste" zu verfallen wie Peter Schmachthagen, der Kolumnist der Deutschstunde im Hamburger Abendblatt, hatte ich mir zu Beginn ein Limit gesetzt: 60 Lektionen, also zwei Monate Seminardauer. Das ist die Hälfte dessen, was mein Vorbild für diese Seminarform, Helmut Ament, mit seinem SuccessCoach-Newsletter (SCN) geschaffen hat. Aber er hatte sich hierfür eine Auszeit von vier Monaten genommen, ich dagegen nur zwei Monate – und die nicht als Auszeit. Alle anderen Arbeiten gingen weiter. Und die Weihnachtszeit 2010 kam noch dazwischen – mit dem üblichen Adventsstress, den wohl jeder kennt.

 

Meine Recherchen zu diesem Seminar haben ergeben, dass ich alles, was ich an Tipps, Regeln, Prinzipien usw. geschrieben habe, bereits selbst vorher schon wusste. Dennoch hatte ich in Einzelfällen zur Absicherung in einschlägigen Nachschlagewerken meine Einschätzungen überprüft. Es gab keinen Fall, in dem ich etwas zu korrigieren hatte. Aber man kann ja nie wissen …

Bei diversen Nachforschungen im Internet habe ich zwei wichtige Erkenntnisse gewonnen:

Erstens:
Es gibt tatsächlich Foren, die frei sind von Fäkalvokabular und von persönlichen Verbalinjurien. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben.

Zweitens:
Die Diskussionen in den seriösen Foren finden auf hohem Niveau statt. Aber inhaltlich führen sie eher zur Verwirrung als zur Klärung. Alle haben Recht. Die Sprache lebt. Die Rechtschreibreform war nichts anderes als das Einschlagen eines Pflocks, um den Weg zu markieren, auf dem die Sprache voran schreitet.
Für Informatiker: Ein Systemwiederherstellungspunkt. Nichts weiter.


Eingedenk der Erkenntnisse aus Punkt 2 habe ich eine klare Entscheidung getroffen:

Wortwahl, Sprachlogik und nachvollziehbare Gesetzmäßigkeiten haben Vorrang vor Interpretationen, unklaren, wenngleich erlaubten Formulierungen sowie Aufweichung der Bedeutung einzelner Wörter bzw. Begriffe. Damit verstoße ich einerseits nicht gegen die geltenden Regeln, vermittle aber andererseits leicht zu merkende Tipps, um unfallfrei durch den deutschen Sprachdschungel zu kommen.

Zu der Effektivität des SKN gesellt sich also die Effizienz bei der Anwendung von Regeln, indem das Wichtigste verfügbar ist und tiefer gehende Details einer expliziten Recherche in Nachschlagewerken oder Internet überlassen werden können.

Im Ernstfall hat man keinen Duden zur Hand!

Und die Freunde der blonden Frisösen können ihn aus ihrem Manta nicht wieder ausbauen, nachdem dieser der Abwrackprämie zum Opfer gefallen ist.

(Wenn Sie diese Bemerkung nicht verstehen, fragen Sie Ihre Eltern - oder Ihre Kinder.)

 

Das Ziel lautete: Festigung der Sprachkompetenz zum Zweck des Erfolges in Beruf und Gesellschaft.

Haben wir dieses Ziel erreicht?

 

Und nun kommt die versprochene Checkliste. Es ist die Zusammenfassung aller Tipps im Verlauf dieses Seminars – jeweils mit dem Hinweis auf die Lektion, in der die Tipps erstmalig auftauchen.

Sprechen Sie Hochdeutsch (6)

Kann das Wort das ersetzt werden durch dieses, welches oder jenes, so hat es nur ein s, im anderen Fall deren zwei: ss. (8)

Der scharfe S-Laut wird nach einem kurzen Vokal mit ss geschrieben und nach einem langen Vokal mit ß. Doppelvokale (eu, ei, au) sind immer lang. (9)

"Ein geschriebener Fäkalausdruck sieht scheiße aus – und gesprochen klingt er genauso bepisst!" – Vermeiden! (16)

Wenn das ung-Wort einen Gegenstand oder einen Sachverhalt beschreibt, ist es angebracht. Wenn dieses Wort allerdings nur die Tätigkeit beschreibt, aus der es hervor gegangen ist, sollte es vermieden werden. (25)

Die förmliche Anrede Sie (Ihnen, Ihre) wird immer mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben – ohne jede Ausnahme! (26)

Ein Wort wird mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben, wenn es durch einen bestimmten oder unbestimmten Artikel (der, die, das, ein, eine) näher bezeichnet werden könnte. Auch ein vorangestelltes persönliches Fürwort (Personalpronomen) kann als Test hierfür dienen. (27)

Stellen Sie die Nachfrage: "Wegen dem Verfall …" – wie fragen Sie? Weswegen? Das Auto von dem Handwerker – wessen Auto? (Kommen Sie mir jetzt nicht mit "Wem sein Auto?"!!!) (28)

Immer dann, wenn Sie versucht sind, das Wort trotzdem zu verwenden, indem Sie es auf der zweiten Silbe betonen wollen, ersetzen Sie es bitte blitzschnell durch das Wort obwohl. Das stimmt immer. Ohne Ausnahme! (30)

Scheinbar wird nur verwendet, wenn ganz sicher ist, dass die damit verbundene Aussage nicht zutrifft. Solange die Richtigkeit einer Aussage noch nicht feststeht, wird offenbar verwendet. (31)

Wann immer Sie auf einen Nebensatz treffen, der mit bevor beginnt und in dem gleichzeitig das Wort nicht vorkommt, sollten Sie bevor durch solange ersetzen. (34)

Fassen wir zusammen: 1. Die Kombination bevor und nicht ist immer dann durch solange und nicht zu ersetzen, wenn der Nebensatz eine gegenwärtige Situation schildert. 2. Bevor leitet einen Nebensatz ein, der eine zukünftige oder eine zu vermeidende Situation bzw. ein entsprechendes Ereignis schildert. 3. Solange leitet einen Nebensatz ein, der eine gegenwärtige Situation schildert. 4. Zwei negative Aussagen können umgekehrt werden, um die fehlerhafte Logik sofort zu verdeutlichen. (35)

Mit den folgenden Regeln verwenden Sie das Wort Alternative korrekt:

Statt
"zwei (oder mehr) Möglichkeiten"

verwenden Sie
"eine (oder die) Alternative".
(38) 

Eine "weitere Möglichkeit" kann korrekt
als "Alternative" bezeichnet werden.
(39) 

Herein/Hinein:

Wenn Sie selbst schon "drin" sind, kommt alles,
was sich zu Ihnen hinbewegt, "herein".

Wenn Sie noch "draußen" sind,
müssen Sie Ihren Standort verlassen
und begeben sich "hinein".
(42)

Zum Schluss baue ich Ihnen eine richtig stabile Eselsbrücke, über die Sie übrigens in beide Richtungen gehen können, weil sie sehr breit ist:

"Derselbe" wird immer zusammen geschrieben und ist immer nur ein Exemplar – ein Wort.

"Der gleiche" wird immer getrennt geschrieben und setzt immer die Existenz von mindestens zwei Exemplaren voraus - zwei Wörter. (45)

Woran erkennen Sie, wann es sich um Wörter und wann es sich um Worte handelt, wenn Sie etwas berichten?

Die Unterscheidung ist einfach: Wenn Sie in einer Formulierung den im aktuellen Zusammenhang verwendeten Plural von "Wort" durch den Begriff "Satz" oder manchmal auch "Sätze" ersetzen können, ohne dabei die Aussage zu verändern, sind "Worte" angebracht.

Mit anderen Worten (mit anderem Satz): Wörter sind das Material, das in der Aussage eines Satzes zu Worten wird.

Oder:
Zusammenhanglose Wörter
werden durch die Verwendung
in einem Satz zu Worten.

Niemand spricht große Wörter. Das ergibt keinen Sinn. Aber große Worte treffen eine bestimmte Aussage.

Ganz kurz formuliert:
Worte sind Wörter mit einer Aussage. (49) 

 

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold

 

 Aufgaben (auch über das Ende des SKN hinaus)

1. Regelmäßig gesehene Fernsehsendung ab sofort nicht mehr ansehen und stattdessen ein Buch lesen.  
2. Gespräch(e) führen.  
3. Kurze und vor allem vollständige Sätze sprechen.  
4. Texte korrigieren und Fehler und Korrektur dokumentieren.  
5. Testsätze der beiden bevor/solange - Tests bearbeiten.  
6. Vorläufig nicht mehr das Wort "Alternative" verwenden.  
7. Die Verwendung von "Worten" und "Wörtern" üben.
SKN59
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SKN 59


 

Tag 60: Abschied

Heute sind wir am Ende des Newsletter-Seminars angelangt. Ich weise ausdrücklich und wiederholt darauf hin, dass der SKN nicht den Deutschunterricht in neun, zehn, zwölf oder dreizehn Schuljahren ersetzen kann, je nachdem, welche Schulform Sie besucht haben.

Das war auch nicht das Ziel dieses SKN.

Der SKN ist vielmehr eine Maßnahme zur Renovierung und zum Ausbau Ihrer Fähigkeiten im Gebrauch der deutschen Sprache.


Sprache muss gepflegt werden. Sprache lebt und entwickelt sich weiter. Stellen Sie sich dieser Herausforderung und verharren Sie nicht stur in alten Gewohnheiten. Die Rechtschreibreform mag zwar nicht unbedingt perfekt gelungen sein, aber sie hat viele Dinge vereinfacht.


Als relativ junger Mensch wird es Ihnen nicht schwer fallen, mit der Entwicklung mitzuhalten, und als Mensch in fortgeschrittenem Alter sind Sie gut beraten, Ihren Geist fit zu halten, indem Sie Entwicklungen aktiv für sich mit gestalten, statt sich ihnen entgegen zu stemmen oder von ihnen überrollen zu lassen.

Alt werden beginnt im Kopf!

Manche fangen damit schon bei 30 an, viele erst mit 70 plus, einige gar nicht. Entscheiden Sie, zu welcher Gruppe Sie gehören möchten.


Ganz gleich, welcher Generation Sie angehören – überlegen Sie, welche Ziele Sie haben, was Sie noch erreichen wollen in Ihrem Leben.

 

Was immer Sie vorhaben, Sie brauchen in allen Fällen die Anerkennung Ihrer Mitmenschen. Von diesen Mitmenschen müssen Sie als kompetente Person wahrgenommen werden. Sie müssen diese Menschen beeindrucken. Das können Sie nur, wenn Sie fehlerfrei sprechen, wenn Sie fehlerfrei schreiben, wenn Sie mit Ihren gesprochenen oder geschriebenen Texten nicht sofort den Eindruck eines abgebrochenen Hauptschülers erwecken.

 

Sehen Sie die Teilnahme an diesem Newsletter-Seminar wie den Aufenthalt in einer Kurklinik. Die dort angestoßenen Maßnahmen müssen Sie unbedingt fortsetzen, wenn Sie wieder zu Hause sind. Der Arzt gibt Ihnen Anweisungen, wie Sie zukünftig leben sollten, um nicht wieder krank zu werden.

 

Ihre angeschlagene Gesundheit wiederherzustellen, ist Aufgabe und Leistung der Klinik. Nach der Klinik müssen Sie nach deren Anweisungen weiterleben, um Ihre Gesundheit zu erhalten und zu festigen.

Ersetzen Sie in dem farbigen Text nun das Wort "Gesundheit" durch "Sprachkompetenz" und das Wort "Klinik" durch "SKN". Dann lautet der Satz:

Ihre angeschlagene Sprachkompetenz wiederherzustellen, ist Aufgabe und Leistung des SKN. Nach dem SKN müssen Sie nach dessen Anweisungen weiterleben, um Ihre Sprachkompetenz zu erhalten und zu festigen.

 

Damit wissen Sie genau, was zu tun ist:

Ich empfehle Ihnen dringend, Ihre Sprachkompetenz auch ohne meine Hilfe zu erhalten und weiterzuentwickeln, indem Sie die von mir gestellten Aufgaben weiterhin bearbeiten – lesen, Gespräche führen, neugierig bleiben, möglichst oft mit Ihren Kindern oder anderen jüngeren Menschen sprechen, von Ihren Gesprächspartnern lernen, Vorbilder suchen – und hin und wieder einen Text schreiben, auch wenn Sie dazu nicht verpflichtet sind.


Der Wert und die Wirkung dieses SKN zeigen sich erst mittel- bis langfristig – und nur dann, wenn Sie in Ihren Bemühungen niemals nachlassen, die vorher genannten Dinge weiterhin zu tun.

Etwas bin ich Ihnen noch schuldig. Im Verlauf des SKN gab es einige Testseiten mit Aufgaben, die Sie nebenher lösen sollten. Heute - im allerletzten Moment - erhalten Sie die zugehörigen Lösungsseiten:

Bevor und Solange Test 1 
Bevor und Solange Test 2 
Worte und Wörter 

 

Gestern habe ich Ihnen einen kleinen Einblick in die Entstehungsgeschichte dieses SprachKompetenz-Newsletters gegeben. Ich würde mich nun sehr darüber freuen, wenn Sie mir mitteilen, ob ich Ihnen wirklich helfen konnte. 

60 Tage sind wir ein Stück unseres jeweiligen Weges gemeinsam gegangen - möglicherweise etwas zeitversetzt, aber an einem gemeinsamen Thema orientiert. Wenn Ihnen der Weg und das, was Sie auf demselben erlebt und erfahren haben, gefallen hat, dann empfehlen Sie diesen SKN bitte weiter an Ihre Freunde und Bekannten. Der Preis für den Bezug dieses SKN ist hoffentlich so günstig, dass es nicht nötig ist, den SKN "an mir vorbei" weiter zu geben. Abgesehen davon, dass dies eine Straftat wäre, hielte ich das für ausgesprochen unfair.

Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Anfang dieses Seminars, als ich Sie als gleichgesinnte Person im "Club" willkommen geheißen hatte. Ich möchte meine Aussage aus dem Newsletter 11 hier noch einmal wiederholen:

Erster Grund für dieses Seminar war mein Interesse, auf eine neue und unkonventionelle Weise die Schwachstellen unserer Sprachkultur offenzulegen und zu beseitigen - zusammen mit Menschen, die dasselbe Interesse haben.

In zweiter Linie möchte ich damit Geld verdienen. Wenn das funktioniert, können Sie das als Vorlage nehmen für ein eventuelles eigenes Vorhaben. Sicher haben Sie auch ein Thema, das es wert ist, von Anderen beachtet und nachgefragt zu werden. Auch Sie sind möglicherweise Experte in Ihrem Thema, das übrigens nicht unbedingt im Zusammenhang mit Ihrem Beruf stehen muss.

Ganz gleich, was immer Sie können, können wollen oder vorhaben: Es lohnt sich, auf ein solches Ziel hin zu arbeiten.

Behalten Sie Ihr Ziel im Blick, beruflich und gesellschaftlich erfolgreich zu werden.


Ich konnte Ihnen nur den Weg weisen.

Gehen müssen Sie selbst.

 

Ich bin überzeugt, dass Sie das jetzt können.

Dazu wünsche ich Ihnen allen erdenklichen Erfolg!

Herzlichst
Ihr Hans-Werner Leopold
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